Nordrhein-Westfalen Nach Unfall mit Lkw und Fünfjährigem: Demo in Köln
Fast zwei Wochen nach einem schweren Unfall in Köln haben mehrere Hundert Menschen am Samstag für mehr Sicherheit im Straßenverkehr demonstriert. Ein Fünfjähriger war von einem Lkw erfasst worden, der rechts abbiegen wollte. Nicht der erste Unfall dieser Art in dem Bereich.
"Unfälle verhindern, nicht verwalten". Diese Aussage steht mahnend auf dem Flyer, der auf die Demonstration am Samstag hinwies. Die Markierungen des Unfallaufnahmeteams der Kölner Polizei sind mittlerweile verblasst. Die Erinnerungen an den Unfall am 5. November keineswegs.
Unfallstelle an der Luxemburger Straße in Köln
Mehrere Hundert Menschen trafen sich daher am Samstag um 16 Uhr in Köln-Sülz, um für mehr Sicherheit im Straßenverkehr zu demonstrieren. Laut Kölner Polizei kamen mehr Menschen, als die im Vorfeld 200 angemeldeten Teilnehmer. Der ADFC spricht von rund 800 Menschen. Die Demonstrationen startete mit einer Auftaktkundgebung und zog dann in Richtung des Unfallorts. Gegen 17 Uhr löste sich der Protest friedlich auf.
Demo soll Luxemburger Straße sicherer machen
Die Teilnehmer hatten eine klare Botschaft. Die Luxemburger Straße, eine der meist befahrenen in der Stadt, sicherer zu machen. Es geht um die Forderung, ein Tempolimit einzuführen, mehr Kontrollen der Polizei durchzusetzen oder Ampelschaltungen zu verändern. Gleichzeitig sollen aber auch breitere Fahrradwege entstehen.
Ein Beispiel gibt die Stadt Köln aktuell auf der Vorgebirgsstraße. Ebenfalls eine stark befahrene Route, nicht weit entfernt. Dort ist seit einigen Tagen ein Fahrradweg eingezeichnet. Mit dem Resultat, dass Autofahrer dort in einem Abschnitt nur noch einspurig fahren können.
ADFC: "Man ist machtlos…"
Christoph Schmidt vom ADFC sagt, dass man sich als Fahrradfahrer im Bereich der Luxemburger Straße "ungeschützt" fühlt. "Es geht dort nicht voran, man ist machtlos." Im Prinzip stehen dort sechs Spuren zur Verfügung. Aktuell werden vier in beiden Richtungen für den Autoverkehr genutzt, auf zwei Spuren parken Autos. Das könnte man ändern, so der ADFC.
Die Stadt Köln sagt ganz aktuell zu der Idee, auf der Luxemburger Straße zum Beispiel eine Spur für Fahrradfahrer einzurichten, kurz und knapp: Nein. Eine solche Planung gebe es nicht.
Frau stirbt im April durch LKW
Im April war unweit der aktuellen Unfallstelle eine Frau durch einen abbiegenden Lkw tödlich verletzt worden. Im September 2023 wurde eine Frau an der Sülzburgstraße bei einem ähnlichen Unfall erfasst und schwer verletzt. Das sind nur einige Beispiele aus der letzten Zeit. Das alles führt zu den heftigen Diskussionen, die momentan geführt werden.
An der Stelle, an der der 5-Jährige von einem Lkw erfasst wurde, gab es im Jahr 2007 ebenfalls einen Unfall mit einem abbiegenden Transporter. Damals kam ein 12-jähriges Mädchen ums Leben. Noch heute erinnern Blumen an den schrecklichen Unfall.
Unsere Quellen:
- Stadt Köln
- ADFC