Neues Zuhause gesucht: Was tun gegen die Wohnungsnot?  

Nordrhein-Westfalen Mieten in NRW steigen weiter - vor allem durch Nebenkosten

Stand: 24.10.2024 15:27 Uhr

Heizen, Versicherung, Dienstleistungen. Die Nebenkosten sind zuletzt deutlich gestiegen. Das zeigt der Wohnkostenbericht der Eigentümervereinigung "Haus und Grund".

Die Mieten in NRW sind im vergangenen Jahr weiter deutlich gestiegen: um durchschnittlich 6,1 Prozent. Das zeigt der neue Wohnkostenbericht der Eigentümervereinigung "Haus und Grund" Rheinland/Westfalen.

Teure Wohnkosten, teure Energie

Demnach sind nicht Mieterhöhungen schuld - sondern gestiegene Nebenkosten. Laut Bericht sind die Nebenkosten in NRW im vergangenen Jahr um mehr als 11 Prozent gestiegen. Die Kaltmieten hingegen sind fast genauso hoch wie im Vorjahr, so der Eigentümerverband.

Für den Bericht hat der Verband laut eigener Aussage seine Mitglieder nach den Kaltmieten und Nebenkosten ihrer Wohnungen befragt. Die Studie berücksichtigt demnach all jene Kostenpunkte, die ein Vermieter über die Betriebskostenabrechnung auf seine Mieter umlegen darf.

Wenn man die Quadratmeterangaben des Berichts auf eine beispielhafte 70-Quadratmeterwohnung umrechnet, haben Mieter 2023 im Schnitt etwa 60 Euro mehr Miete im Monat gezahlt als noch im Jahr davor. Über 50 Euro der Steigerung gehen auf die Nebenkosten zurück. Ein Grund sind vor allem die Energiekosten - auch wenn die zuletzt weniger stark gestiegen sind.

Kosten steigen in fast allen Bereichen

In anderen Bereichen gibt es deutlich höhere Kostensteigerungen: Sach- und Haftpflichtversicherungen sind zum Beispiel im Schnitt um über 18 Prozent teurer geworden. Weil die Baupreise gestiegen sind - und es dadurch auch für Versicherer teurer wird, wenn Schäden anfallen.

Erik Uwe Amaya, Verbandsdirektor Haus & Grund RHEINLANDWESTFALEN

Erik Uwe Amaya

Auch die Kosten für Gartenpflege, Gebäudereinigung und andere Dienstleistungen sind gestiegen. Auch, weil Löhne im Zuge der Inflation deutlich hochgegangen sind.

Nur die Kosten für die Fernsehversorgung sind im vergangenen Jahr gesunken - in allen anderen Bereichen sind sie gestiegen. Erik Uwe Amaya von "Haus und Grund" fordert deswegen die Politik zum Handeln auf.

Politik soll Auswirkungen auf Nebenkosten berücksichtigen

Man wünsche sich, dass bei neuen Gesetzen, Verordnungen oder Satzungen "immer in den Blick genommen wird, welche finanziellen Auswirkungen das haben wird bei den Betriebskosten", so Amaya.

Als Beispiele nennt Amaya die Grundsteuer, die Kommunen erheben und gemeinsam von Mietern und Vermietern gezahlt wird. Hier wären schnell Entlastungen möglich, glaubt Amaya. Insgesamt geht er aber nicht davon aus, dass die Nebenkosten in absehbarer Zeit sinken könnten.

Mieterbund rät zum Energiesparen

Der Kreativität der politischen Entscheidungsträger seien keine Grenzen gesetzt, sagt Amaya: "Es wird neue Verpflichtungen geben, die vom Vermieter umgesetzt und vom Mieter mit getragen werden müssen. Aber auch bei den anderen Positionen wird es so sein, dass die Kosten steigen werden."

Der Mieterbund rät daher, vor allem bei Strom-, Wasser- und Heizkosten zu sparen. Kurzes Stoßlüften im Winter, Stromspargeräte oder Duschen statt Baden. Außerdem rät der Mieterbund, Nebenkostenabrechnungen ausführlich zu prüfen.

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