Ein Naturschützer steht vor dem Perlenbach bei Monschau

Nordrhein-Westfalen Fast ausgestorben: Nationalpark Eifel bringt seltene Muschelart zurück

Stand: 21.10.2024 11:27 Uhr

Die Flussperlmuschel ist europaweit vom Aussterben bedroht. Im Nationalpark Eifel soll sie neuen Lebensraum finden.

Vor 200 Jahren war der Perlenbach bei Monschau noch ein wahres Paradies für die Flussperlmuschel: 50.000 Exemplare tummelten sich im Gewässer. 1980 wurden nur noch 700 dieser Tiere gezählt, Tendenz sinkend. Diese Statistik ist umso trauriger, da es der einzige noch verbliebene Lebensraum der Muschel in NRW ist.

Dem Aussterben wirken der Nationalpark Eifel, die Biologische Station StädteRegion Aachen, die Stadt Monschau und ein Wasserwerk jetzt entgegen. Im Rahmen des Bundesprojekts MARA (die Abkürzung steht für "Margaritifera Restoration Alliance") stellen sie natürliche Bachläufe wieder her und wollen die Flussperlmuschel nachzüchten.

Wiederansiedlung der Muschel bis 2027

Im ersten Schritt haben Naturschützer kleinere Erlen- und Eschenstämme im zufließenden Fuhrtsbach fixiert. Diese sollen zum einen die natürliche Strömung wiederherstellen und zum anderen dafür sorgen, dass sich Kies im Bach ansetzen kann.

Dieser Kies wird im zweiten Schritt tonnenweise in den Bach eingebracht. Ohne das kleine Gestein kann sich die Flussperlmuschel nicht ansiedeln. Laut dem Naturpark Eifel sollen auch andere Arten wie zum Beispiel die Bachforelle von den Maßnahmen profitieren. Die Kiemen des Fischs dienen den Muschellarven als "Zwischenwirt".

Flussperlmuschel im Wasser

So sehen "ausgewachsene" Flussperlmuscheln aus

Bis zum Ende des Projekts Mitte 2027 soll die Flussperlmuschel neuen Lebensraum bekommen, um ihre Bestände erholen zu können.

Große Muschelperlen extrem wertvoll

Bis eine vier Millimeter große Perle entsteht, dauere es 20 bis 25 Jahre, erklärt der Nationalpark. Mehr als 20 Millimeter große Perlen würden nur von Muscheln produziert, die 250 Jahre und älter wurden. Aus diesem Grund seien sie extrem selten und wertvoll.

Unsere Quellen:

  • Nationalpark Eifel