Nordrhein-Westfalen Einmal die 40 bitte: Pizzeria verkauft Koks
Aufgefallen war das illegale Geschäft in einer Pizzeria der Düsseldorfer Altstadt. Drei Hauptverdächtige sitzen jetzt in U-Haft.
Die Düsseldorfer Polizei hat ein größeres Netzwerk von Drogendealern in der Region ausgehoben. Aufgefallen war das illegale Geschäft bei einer Routinekontrolle der Stadt in einer Pizzeria in der Düsseldorfer Altstadt, wo der Betreiber die Drogen mit einer ungewöhnlichen Methode verkaufte.
Bei Bestellung der Nummer 40 bekam ein Kunde als kleines Päckchen Kokain dazu. "Das war uns in dieser Form neu und hat uns auch überrascht, weil der Betreiber bisher nicht wegen Drogendelikten aufgefallen war", erläuterte Einsatzleiter Michael Graf von Moltke am Montag.
Großeinsatz vergangene Woche
Sichergestellte Hieb- und Stichwaffen
In einem Großeinsatz mit rund 150 Beamten durchsuchte die Polizei am vergangenen Donnerstag insgesamt 16 Objekte, unter anderem in Wuppertal, Köln, Meerbusch, Hilden, Haan und Erkrath. In Mönchengladbach und Solingen entdeckten die Fahnder Cannabisplantagen mit zu bis 300 Pflanzen und stellten außerdem Bargeld, wertvolle Uhren sowie Hieb- und Stichwaffen sicher.
Die Düsseldorfer Polizei entdeckte auch mehrere Cannabisplantagen
Drei Männer wurden bei dem Einsatz in Düsseldorf, Köln und Haan festgenommen, teilweise mit Unterstützung von Spezialeinsatzkräften, weil einige der Verdächtigen als "Mixed-Martial-Arts"-Kämpfer aktiv sind. Als Kopf des Netzwerks gilt ein 22 Jahre alter Mann aus Düsseldorf. Dieser ist bereits wegen Gewalt-, Raub- und Drogendelikten der Polizei aufgefallen.
Vorwurf: Cannabishandel, Raub und Erpressung
Der Mann soll mit insgesamt zwölf Mittätern ein größeres Verkaufsnetzwerk an Rhein und Ruhr betrieben haben. Allein zwischen Mai und September dieses Jahres werden ihm bisher 17 Taten des gewerbsmäßigen Kaufs und Verkaufs größerer Mengen Cannabis und Kokain vorgeworfen, teils im zweistelligen Kilo-Bereich.
Mit wechselnden Helfern soll er andere Drogenhändler außerdem erpresst und so die Herausgabe von rund 30.000 Euro Bargeld sowie eines Autos erzwungen haben. Sie sollen andere Händler außerdem beraubt und teilweise mehrere Nächte festgehalten haben. Die Verdächtigen müssen sich deshalb auch wegen räuberischer Erpressung und erpresserischen Menschenraubs verantworten.
Pizzeria-Betreiber ebenfalls in Haft
Pizzeria in der Altstadt als Drogenumschlagsort
Neben den drei Hauptbeschuldigten sitzt auch der frühere Pizzeria-Besitzer in U-Haft, bereits seit Ende August. Nachdem sein Drogengeschäft bei der städtischen Kontrolle aufgefallen war, hatten die Ermittler den Haftbefehl zunächst außer Vollzug gesetzt.
Obwohl im Fokus der Polizei, öffnete der Betreiber schon zwei Tage danach wieder seine Pizzeria und setzte sein illegales Geschäft fort. Als er schließlich den Laden verkaufen und sich laut Polizei in sein Heimatland Kroatien absetzen wollte, wurde er von den Beamten festgenommen.
Quellen:
- Polizei Düsseldorf
- Staatsanwaltschaft Düsseldorf
Über das Thema berichten wir am 21.10.2024 auch im WDR Fernsehen, unter anderem in der Lokalzeit aus Düsseldorf ab 19.30 Uhr.