Nordrhein-Westfalen Einbrechern das Leben schwer machen
Nach Corona gibt es wieder mehr Wohnungseinbrüche. Mit dem Aktionswochenende "Riegel vor" wirbt die Polizei für Gegenmaßnahmen.
Am Sonntag werden die Uhren eine Stunde zurückgestellt, ab dann ist es am Abend wieder früher dunkel. Aus diesem Grund warnt die NRW-Polizei jedes Jahr zur Zeitumstellung vor Wohnungseinbrüchen: Mit dem Aktionswochenende "Riegel vor", das heute beginnt.
Wer von Einbrüchen im Bekanntenkreis gehört hat, weiß, dass es oft nicht nur um materielle Werte geht, sondern auch um Verunsicherung. Das Landeskrimininalamt NRW (LKA) spricht davon, dass sich "Bewohner in ihren eigenen vier Wänden nicht mehr sicher und geborgen fühlen".
Mit der Kampagne wirbt die Polizei darum, aufmerksam zu sein (auch mit Blick auf die eigene Nachbarschaft), verdächtige Beobachtungen der Notrufnummer 110 zu melden und sich von der Polizei kostenfrei beraten zu lassen, wie die Wohnung besser geschützt werden kann.
Für das vergangene Jahr verzeichnet die Polizei eine Zunahme um 15 Prozent bei Wohnungseinbrüchen im Vergleich zu 2022. Demnach wurden mehr als 27.000 Taten erfasst. Das geht aus der im April veröffentlichten sogenannten Polizeilichen Kriminalstatistik hervor. Allerdings: Vor Corona lagen die Zahlen deutlich darüber. Im Jahr 2015 verzeichnete NRW mit über 62.000 Fällen einen besonders hohen Wert. Die Pandemie dürfte in den vergangenen Jahren für eine Delle bei den Zahlen gesorgt haben, da die die Menschen viel Zeit zu Hause verbracht haben. Die Aufklärungsquote liegt aktuell bei nur rund 13 Prozent und ist damit im Vorjahresvergleich zudem leicht rückläufig.
Die Kriminalstatistik zeigt, dass die dicht besiedelten Ballungsgebiete längs von Rhein und Ruhr besonders betroffen sind. Ein Sprecher des LKA NRW nannte dafür mehrere Gründe: großstädtische Gebiete bieten mehr Anonymität und viele, dicht beieinander gelegene Tatgelegenheiten. Außerdem sei das Autobahnnetz gut als Fluchtweg geeignet.
Fenster nicht gekippt lassen
Einbrüche dauern den Angaben zufolge oft nur wenige Minuten. Das Wichtigste ist es also, den Zugang zur Wohnung oder zum Haus zu verzögern. Dabei geht es zum Beispiel um die bessere Sicherung von Fenstern und Türen. Wichtig sei es, Türen auch beim kurzzeitigen Verlassen der Wohnung abzuschließen und auch Fenster nicht gekippt zu lassen. Mit Hilfe von Zeitschaltuhren für Rollläden und Beleuchtung kann die Wohnung auch im Urlaub belebt wirken.
Auch wenn die frühe Dunkelheit Tätern die Sache leichter macht - laut LKA können Einbrüche grundsätzlich "zu jeder Tageszeit" geschehen. Häufig auch tagsüber, wenn die Bewohner kurz unterwegs sind.
Unsere Quellen:
- LKA NRW
- Agenturen
Über dieses Thema berichten wir am 25.10.2024 auch im Hörfunk: WDR 5 Morgenecho ab 06 Uhr.