Nordrhein-Westfalen Deutscher Nachhaltigkeitspreis: Auch Gewinner aus NRW gekürt

Stand: 30.11.2024 07:56 Uhr

Am Donnerstag und Freitag wurden in Düsseldorf die Gewinner des Deutschen Nachhaltigkeitspreises gekürt. Bei den Preisverleihungen und beim dazugehörigen Kongress gab es viel Prominenz. Am Preis selbst gibt es aber auch Kritik.

Die Gewinnerinnen und Gewinner des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2025 hatten die Veranstalter zwar schon vor Tagen bekannt gegeben. Nun aber wurden sie auch gekürt - bei zwei festlichen Preisverleihungen in einem Düsseldorfer Kongresshotel.

Ein Gewinner: Madenzucht-Firma aus NRW

Allein im Bereich Unternehmen wurden 100 Firmen ausgezeichnet. Zu den Siegern aus NRW gehört zum Beispiel Illucens aus Alstätte im Münsterland. Die Firma hat sich auf Madenzucht spezialisiert. Oder wie es auf ihrer Website heißt: auf "hochwertige Futtermittelzutaten auf Insektenbasis".

Ein weiterer Gewinner aus NRW: die Bio-Bäckerei Schüren aus Hilden. Das Familienunternehmen hat nach Angaben des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 200 Beschäftigte und 16 Filialen zwischen Wuppertal und Düsseldorf.

Bäcker und Energiepionier: Roland Schüren

"Wir freuen uns sehr über den Preis", sagt Chef Roland Schüren. "Diese Auszeichnung bestätigt unser Engagement, im energieintensiven Bäckerhandwerk ressourcenschonend und nachhaltig zu wirtschaften."

Insgesamt gibt es beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis sechs Wettbewerbe:

Darüber hinaus wurden Sonder- und Ehrenpreise verliehen. Einen erhielt der Sänger Nico Santos - weil er sich "aktiv für soziale Belange" einsetze, wie es in der Preisträgerbegründung heißt.

Viel Prominenz: von Minister Lauterbach bis Musiker Bela B

Auch andere Prominenz war bei den Preisverleihungen oder beim ergänzenden zweitägigen Kongress vertreten: zum Beispiel Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), Musiker Bela B, Klima-Experte Mojib Latif, Entertainer Hape Kerkeling und die Moderatoren Ralph Caspers und Eckart von Hirschhausen.

Insgesamt sei der Preis mit mehr als 1.300 Bewerbern und 3.000 Gästen "der größte seiner Art in Europa", heißt es von den Veranstaltern.

Kritik am Initiator des Preises: Stefan Schulze-Hausmann

Überschattet wurde die diesjährige Veranstaltung allerdings von einem gemeinsamen Bericht des Nachrichten-Magazins "Spiegel" und des Online-Magazins "Flip". Dessen Vorwurf: "Der mit viel Prominenz verliehene Deutsche Nachhaltigkeitspreis nutzt womöglich vor allem einem: seinem Initiator, dem Fernsehmoderator Stefan Schulze-Hausmann."

Stefan Schulze-Hausmann, Initiator des Nachhaltigkeitspreises

Der Bericht bemängelt vor allem die Organisationsstruktur des Preises. Verliehen werde die Auszeichnung zwar vom Verein Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis. Umgesetzt werde die Veranstaltung im Auftrag des Vereins aber von der Coment GmbH. "Gründer, alleiniger Geschäftsführer dieser Firma: Stefan Schulze-Hausmann."

Auf den möglicherweise bestehenden Interessenkonflikt ging Schulze-Hausmann am Freitagabend im Interview mit dem WDR nicht näher ein. Stattdessen betonte er, die Jury des Preises sei "vollkommen unabhängig".

Einige Prominente und andere Persönlichkeiten, die der WDR am Rande der Preisverleihung auf die Kritik ansprach, betonten vor allem eines: Diese Auszeichnung werfe so viel Licht auf das wichtige Thema Nachhaltigkeit, dass das eine solche Kritik überstrahle.

Sänger Tim Bendzko drückte seine Freude über den Nachhaltigkeitspreis mit diesen Worten aus: "Der Song 'Die Welt retten' hat mich ja quasi bekannt gemacht." Doch darin gehe es um jemanden, der nur so tut, als würde er die Welt retten", sagte Bendzko dem WDR. "Es ist schön, mal in einem Raum zu sein, wo Menschen sind, die wirklich was dafür tun, dass sie noch eine Weile da ist."

Unsere Quellen:

Über dieses Thema berichteten wir am 29.11.2024 auch im WDR-Fernsehen: Aktuelle Stunde, 18.45 Uhr.

Quelle: WDR