Blick durch die Gittertür in einer JVA. Vor der Gittertür ist eine Person zu erahnen mit Schlüsselbund, dahinter ein Gefängnisflur.

Niedersachsen Mann mit Schraubenzieher angegriffen: Verdächtiger in U-Haft

Stand: 19.04.2024 16:11 Uhr

Nach dem Angriff auf einen Mann in einem Zug zwischen Bersenbrück und Bramsche (Landkreis Osnabrück) sitzt der Verdächtige in Untersuchungshaft. Der Staatsschutz ermittelt wegen einer fremdenfeindlichen Tat.

Der 31-Jährige wurde nach Angaben der Polizei am Freitag einem Amtsrichter in Osnabrück vorgeführt. Dieser ordnete auf Antrag der Staatsanwaltschaft die Untersuchungshaft wegen Fluchtgefahr an. Der Verdächtige hatte am Dienstagabend einen 29 Jahre alten Mann mit senegalesischer Staatsangehörigkeit mit einem Schraubenzieher angegriffen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilten. Der 31-Jährige habe den Mann dazu aufgefordert, den Zug zu verlassen, weil er Ausländer sei, sagte der Sprecher der Osnabrücker Staatsanwalt, Alexander Retemeyer, dem NDR Niedersachsen. Fahrgäste hätten weitere Angriffe bis zur Einfahrt in den Bramscher Bahnhof verhindert.

Täter kratzte Hakenkreuze in Sitze

Der 29-Jährige wurde nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft schwer verletzt, der 31-Jährige leicht. Beide kamen in nahegelegene Krankenhäuser. Die Staatsanwaltschaft sieht Hinweise auf eine fremdenfeindlich motivierte Tat: "Wir haben dann hinterher feststellen müssen, dass der Täter Hakenkreuze in die Sitze gekratzt hat und auch eine SS-Rune auf dem Schraubendreher hatte, mit dem er das Opfer verletzt hat", so Retemeyer. Die Ermittlungen zum Motiv dauerten noch an. Beamte des Staatsschutzes durchsuchten am Donnerstagvormittag eine Wohnung an der gemeldeten Anschrift des 31-Jährigen, der laut Polizei die schwedische Staatsangehörigkeit besitzt. Dabei habe sich herausgestellt, dass der Mann seine Wohnung bereits vor der Tat aufgegeben habe, so die Staatsanwaltschaft. Beweismittel seien in den Räumen nicht gefunden worden.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Regional Osnabrück | 19.04.2024 | 09:30 Uhr