Niedersachsen Ausbildungsplätze für Pflegehelfer sollen Abschiebung verhindern
Zehn Pflegehelfern aus Kolumbien droht die Abschiebung. Sogar Gesundheitsminister Lauterbach hat sich eingeschaltet. Nun will das Pflegeheim in Wilstedt mit Ausbildungsplätzen ihr Bleiberecht ermöglichen.
Neun der zehn Mitarbeitenden sollen zu Pflegeassistenten und Pflege-Fachkräften sowie einer zum Koch ausgebildet werden, sagte die Betreiberin von Haus Wilstedt, Andrea Wohlmacher, dem NDR Niedersachsen. Das sei mit den zuständigen Stellen im Landkreis Rotenburg abgesprochen worden. Mit diesem Schritt soll verhindert werden, dass die zehn Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen abgeschoben werden könnten, noch bevor sie die Härtefallkommission angehört hat.
Härtefallkommission soll entscheiden
Dieses Vorgehen sei mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in der vergangenen Woche in Berlin so abgesprochen worden, sagte Wohlmacher. Zunächst aber wollen sich laut der Pflegeheim-Betreiberin jetzt auch die übrigen acht Mitarbeiter an die niedersächsische Härtefallkommission wenden. Zwei von ihnen hatten das bereits getan.
Sogar Minister Lauterbach schaltet sich ein
Am vergangenen Mittwoch hatte Lauterbach eine Petition mit mehr als 83.000 Unterschriften entgegengenommen - deren Forderung: keine Abschiebung der zehn Kolumbianer. Der SPD-Politiker versprach, nach einer Lösung zu suchen. "Ausländische Pflegekräfte sind bei uns mehr als willkommen, weil wir auf sie angewiesen sind und auch sehr gute Erfahrungen mit ihnen machen", betonte Lauterbach. Er wolle daher alles möglich machen, was rechtlich erlaubt sei.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 16.12.2024 | 12:00 Uhr