Mecklenburg-Vorpommern Nach Gewitter und Starkregen: Unwetterwarnung in MV aufgehoben
Eine Unwetterfront hat Mecklenburg-Vorpommern am Mittwoch mit Starkregen und blitzintensiven Gewittern überzogen. Lokal fielen bis zu 40 Liter Regen pro Quadratmeter in weniger als drei Stunden. Es gab mehrere Unfälle auf überfluteten Straßen. Die Gewitterfront zieht nur sehr allmählich über Vorpommern ab.
Die Unwetterlage hat sich in der vergangenen Nacht langsam in Richtung Osten bewegt. Für Vorpommern sagt NDR Wetterexperte Stefan Kreibohm am Donnerstagvormittag erneut kräftige Regenschauer und Gewitter voraus. Im Vergleich zu den Unwettern vom Mittwoch sollen diese jedoch weniger heftig ausfallen. Erst für den Nachmittag geht Kreibohm von einer Wetterberuhigung aus - von Süden wird es allmählich freundlicher.
Unwetterwarnung des DWD
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Mittwochnachmittag eine amtliche Unwetterwarnung für Teile Mecklenburg-Vorpommerns herausgegeben. Betroffen war zunächst vor allem der Westen des Landes. Der DWD warnte vor wiederholten Gewittern, heftigem Starkregen mit Niederschlagsmengen um 30 l/m² pro Stunde sowie Sturmböen mit Geschwindigkeiten um 70 km/h sowie Hagel. Sämtliche Unwetterwarnungen wurden bis 20 Uhr aufgehoben. Was das Gewitter in MV anrichtete - hier zum Nachlesen im Live-Ticker.
Aquaplaning, Unfälle, überflutete Straßen und Keller
Tatsächlich ereigneten sich bis zum Abend mehrere wetterbedingte Zwischenfälle. Auf Landstraßen kam es im Starkregen ebenso zu Unfällen, wie zum Beispiel auf der A20 oder der A14. Dort rutschte ein Tesla durch Aquaplaning von der Fahrbahn. In Boizenburg (Landkreis Ludwigslust-Parchim) wurde die Bahnunterführung an der Ecke Berliner Straße überflutet. Dort stand das Wasser schnell einen halben Meter hoch. Nach Angaben von NDR Wetterexperte Stefan Kreibohm fiel die größte Tagesmenge an Niederschlag bis zum Abend in Boizenburg an der Elbe mit 35,7 l/m². Auch in Schwerin und in der Nähe von Goldberg (Kreis Ludwigslust-Parchim) fielen mehr als 30 l/m². In Schwerin rückte die Feuerwehr wegen des Starkregens zu insgesamt 40 Einsätzen aus, in Nordwestmecklenburg waren es 25.
Schwerin hat eine Starkregenbeauftragte
Das ist Antonia Calenberg. Und sie sagt, aus 2019 hat die Stadt Schwerin gelernt. Damals wurden der Pfaffenteich und die Werderstraße durch große Wassermassen geflutet. Um den Pfaffenteich herum wurden Notablässe eingebaut. "Und sonst haben wir von unterschiedlichen Behörden Punkte, die man sich damals angemerkt hat, die dann im Handlungsprojekt des Konzeptes festgehalten werden sollen und dann in den Tag umgesetzt werden sollen", so Calenberg. Das wird aber erst am Ende des Jahres am Ende des Projektes erfolgen. "Weil wir uns gerade noch im Projekt befinden", ergänzt die Starkregenbeauftragte. Ein wichtiger Punkt sei, dass große Wassermassen nicht in die Kanalisation laufen. Denn die ist nur sehr begrenzt aufnahmefähig. Sondern, dass Wasser soll in die Seen geleitet werden. Im Bereich Innenstadt wäre das dann der Pfaffenteich. Damit sollen jetzt beim nächsten Starkregen die Keller der Anwohner trocken bleiben.
Blitz schlägt in Einfamilienhaus ein
Im Warener Hafen wurden Geh- und Fahrradwege überschwemmt. In Priborn (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) schlug laut Polizei ein Blitz in ein Einfamilienhaus eingeschlagen. Die Feuerwehr konnte den Brand löschen, der Schaden: rund 10.000 Euro. Das Unwetterband verlief in nördlicher bis nordwestlicher Richtung von der Wismarbucht bis in die Uckermark quer durchs Land. Nach dem Durchzug fielen die Temperaturen lokal von 26 Grad auf 15 bis 17 Grad. Laut Wetterexperte Kreibohm können auch durch die noch kommenden Niederschläge gebietsweise Gesamtmengen von 50 bis 100 Litern Regen pro Quadratmeter möglich sein.
Polizei warnt vor Aquaplaning
Die Polizei appellierte an Autofahrer, sich der Wetterlage unbedingt anzupassen. Die Gefahr von Aquaplaning ist bei Starkregen besonders hoch, weil die Autoreifen schnell die Haftung zur Fahrbahn verlieren können. Außerdem führen eingeschränkte Sichtverhältnisse unter diesen Umständen häufig zu schweren Unfällen. Die Polizei rät bei starken Regenschauern dazu, das Tempo deutlich zu drosseln.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 22.05.2024 | 18:00 Uhr