Mecklenburg-Vorpommern Europarat stuft Schutzstatus für Wölfe herab
Der Europarat hat am Dienstag einem Antrag der EU-Staaten zur Abstufung des Schutzstatus zugestimmt. Landesumweltminister Till Backhaus (SPD) begrüßt diese Entscheidung.
Wölfe gelten künftig nicht mehr als "streng geschützt", sondern nur noch als "geschützt". Dafür sprach sich die nötige Zweidrittelmehrheit des zuständigen Europarates in Straßburg am Dienstag aus. Bislang dürfen Wölfe in der Europäischen Union nur abgeschossen werden, wenn sie eine Gefahr für Menschen und Weidetiere darstellen. Die Hürden für eine Abschussgenehmigung sind in der Praxis hoch, häufig müssen die Ergebnisse einer DNA-Analyse abgewartet werden. Mit einer Senkung des Schutzstatus ist nach Angaben des Umweltministeriums ein sogenanntes Bestandsmanagement möglich. Der Wolf bleibt weiter geschützt, eine Jagd auf die Tiere ist aber grundsätzlich möglich.
Backhaus begrüßt die Entscheidung
Mecklenburg-Vorpommerns Landesumweltminister Till Backhaus spricht von einem wichtigen Meilenstein hin zu einem aktiven Wolfsmanagement. Gleichzeitig kritisiert er das Bundesumweltministerium. Es habe das Verfahren unnötig verzögert. Die zuständige Ministerin Steffi Lemke (Die Grünen) hatte im Oktober vergangenen Jahres Regelungen präsentiert, wie verhaltensauffällige Wölfe schneller und unkomplizierter erlegt werden könnten. Die seien untauglich gewesen. Backhaus hofft nun auf klare verbindliche Regelungen. Diese Gesetze und Richtlinien müssen in den nächsten Monaten noch erarbeitet werden.
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NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 03.12.2024 | 16:00 Uhr