Hessen Menschen mit Behinderung haben es schwer auf dem Arbeitsmarkt
Im November sind die Arbeitslosenzahlen nur leicht gesunken. Es sind allerdings deutlich mehr Menschen mit Behinderung arbeitslos gemeldet: Die Unternehmen erfüllen laut einer Studie ihre Pflichten beim Thema Integration nicht.
Für Menschen mit Einschränkungen ist es besonders schwer, eine Arbeit zu finden und die Situation hat sich noch verschlechtert: Im Oktober waren sechs Prozent mehr Menschen mit Behinderung arbeitslos als noch vor einem Jahr.
Das zeigt eine Untersuchung des Handelsblatt Research Institutes und des Vereins Aktion Mensch.
Herbstflaute auf dem Arbeitsmarkt
Insgesamt gibt es auf dem hessischen Arbeitsmarkt derzeit eine Herbstflaute. Normalerweise kommt ab September ein Aufschwung bei den Beschäftigtenzahlen - dieser blieb allerdings aus. Trotzdem sank die Zahl der Arbeitslosen im November im Vergleich zum Oktober leicht um knapp 2.300 Menschen auf 192.893 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote liegt liegt damit weiter bei 5,5 Prozent. Das zeigen Zahlen der Regionaldirektion der Arbeitsagentur vom Freitag.
Bei der Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen gehe die Wirtschaftskrise im Hinblick auf Chancengerechtigkeit mit einem deutlichen Rückschritt einher, sagte die Sprecherin von Aktion Mensch, Christina Marx. Immer mehr Unternehmen kämen ihrer gesetzlichen Pflicht, Menschen mit Behinderung zu beschäftigen, nicht nach.
Unternehmen halten 5-Prozent-Quote nicht ein
"Der Anteil der in Hessen ansässigen Betriebe, die die vorgegebene Fünf-Prozent-Quote vollständig erfüllen, ist auf einen Tiefstwert gesunken", teilte Aktion Mensch mit. Ab 20 Mitarbeitenden sind Arbeitgeber verpflichtet, schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen. In Hessen sind das den Angaben zufolge derzeit über 13.000 Unternehmen.
Lediglich 42 Prozent der verpflichteten Unternehmen erfüllten die Fünf-Prozent-Quote vollständig. Wird die Pflichtquote nicht erreicht, muss ein Arbeitgeber für jeden unbesetzten Pflichtarbeitsplatz einen Ausgleich bezahlen.
Die Inklusionsbarometer genannte Studie kommt seit 2013 jedes Jahr heraus, sie basiert vor allem auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Die meisten Behinderungen entstehen im Laufe des Lebens, nur drei Prozent sind angeboren.