Hamburg Premiere in Hamburg: Neue große Wasserstoffmesse gestartet
In den Hamburger Messehallen hat am Mittwoch die zweitätige internationale Wasserstoffmesse "Hydrogen Technology Expo Europe" begonnen. Die vorher in Bremen angesiedelte Messe ist neu in Hamburg.
Wasserstoff gilt als ein wichtiger Energieträger der Zukunft - ob als Ersatz für Erdgas in der Industrie oder als Grundlage für neue umweltfreundliche Antriebe in der Schifffahrt oder in der Luftfahrt. Ohne Wasserstoff werde es nicht gelingen, die gesamte Wirtschaft CO2-frei zu machen, sagt Jan Rispens, Geschäftsführer des Erneuerbare-Energien-Clusters Hamburg: "Das heißt, wir brauchen Wasserstoff und Wasserstoff-basierte Treibstoffe, um Klimaneutralität zu erreichen.
Ausrichter: Messe soll in Hamburg wachsen
Zwei Leitmessen für Wasserstofftechnologie gibt es - eine in den USA und eine in Europa. Letztere war bislang in Bremen zu Hause, zieht nun aber nach Hamburg, um zu wachsen, so Ausrichter Mike Robinson. Der Plan sei, dass die Messe hier jährlich stattfinden - und zwar für eine lange Zeit.
Leonhard: "Hamburg als Wasserstoff-Standort profilieren"
Für Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) ist durch den Gewinn der Messe ein weiterer Schritt auf dem Weg Hamburgs zur Wasserstoffhauptstadt Deutschlands getan. "Wir wollen gemeinsam mit faszinierenden und spannenden Projekten an einem Strang ziehen, um Hamburg als Wasserstoff-Standort weltweit bekannter zu machen und noch mehr zu profilieren," sagte Leonhard am Dienstag.
Pläne zu Wasserstoff in Hamburg
Im Hafen planen Senat und private Unternehmen Importterminals, wo Schiffe umweltfreundlich hergestellten Wasserstoff anliefern sollen. Das Kohlekraftwerk Moorburg wird abgerissen, damit dort eine Anlage zur Wasserstoffherstellung gebaut werden kann, ein Elektrolyseur. Und laut Hamburger Flughafen könnte es in ein bis zwei Jahren schon eine erste Verbindung geben, die von kleineren wasserstoffbetriebenen Flugzeugen bedient wird. Außerdem forscht Airbus auch in Hamburg an dem ersten großen Wasserstoff-Jet, der mehrere hundert Passagiere befördern soll.
15.000 Fachbesucher aus aller Welt erwartet
Hersteller und Forschungseinrichtungen zeigen auf der Messe, wie Wasserstoff effizient produziert, gelagert und weiterverarbeitet werden kann. Erwartet werden rund 15.000 Fachbesucherinnen und -besucher aus mehr als 100 Ländern weltweit. Im kommenden Jahr soll die Messe auf drei Tage ausgeweitet werden.
Greenpeace-Protest gegen zeitgleich stattfindende Messe
Zeitgleich zur Wasserstoffmesse gibt es in den Messehallen eine weitere internationale Messe zum Thema Kohlenstoffspeicherung, die "Carbon Capture Expo Europe". Gegen diese Messe protestierten Aktivistinnen und Aktivisten von Greenpeace am Mittwochvormittag. Vier von ihnen kletterten an der Glasfassade der Messehallen hoch und befestigten dort ein riesiges Transparent mit der Aufschrift "CO2 - vermeiden statt verstecken". Die Protestaktion sorgte vor Ort für heftige Diskussionen.
Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Hamburg Journal | 23.10.2024 | 19:30 Uhr