Hamburg Diebe sorgen für Spielabbrüche im Hamburger Amateurfußball
Der Hamburger Amateurfußball könnte ein Thema für die TV-Sendung "Aktenzeichen XY... Ungelöst" werden. Am Wochenende mussten binnen nicht einmal 24 Stunden zwei Spiele abgebrochen werden, weil Diebe unter anderem Autoschlüssel von Spielern und Schiedsrichtern stahlen.
Tatort Nummer eins war am Freitagabend ein Kellerraum am Soltausredder in Barsbüttel. Dort hatte sich das Schiedsrichtergespann des Landesliga-Spiels zwischen dem gastgebenden BSV sowie der HT 16 umgezogen und seine Sachen abgestellt.
Einen der Wertschränke, die sich in dem Raum befinden, nutzen die Unparteiischen allerdings nicht. Und da die Kabine nicht abgeschlossen werden kann, konnten sich der oder die "Langfinger" während der ersten Hälfte der Partie ungestört an die "Arbeit" machen.
Schiedsrichter-Gespann wird bestohlen
In der Halbzeit bemerkten die Schiedsrichter dann, dass ihnen Bargeld und ein Autoschlüssel entwendet worden waren. "Das Auto wurde dann auf dem Parkplatz geöffnet und durchwühlt. Da wurde dann aber ersten Erkenntnissen nach nichts entwendet und der Schlüssel wurde auf dem Sitz liegen gelassen", erklärte Barsbüttels Coach Oliver Kunkel dem Portal "ClubCorner Hamburg".
Das sorgte bei den Unparteiischen für Erleichterung. Aber natürlich riefen sie dennoch die Polizei und unterbrachen das Spiel erst einmal. Weil die Ordnungshüter die Spielleiter baten, zwecks der Abgabe von Fingerabdrücken mit aufs Revier zu kommen, brachen sie die Begegnung vor Beginn der zweiten Hälfte beim Stand von 1:0 für HT 16 ab.
"Es ist total unglücklich gelaufen"
"Die Kabinensituation in Barsbüttel ist ein bisschen blöd. Es gibt keinen Schlüssel und ist organisatorisch schlecht geregelt. Aber laut den Barsbütteler Offiziellen sind denen dort die Hände gebunden, weil die Gemeinde ihnen immer wieder einen Strich durch die Rechnung macht. Im Großen und Ganzen ist das alles total unglücklich gelaufen", sagte Ahmet Sahin, Fußball-Abteilungsleiter der HT 16, dem Portal "FussiFreunde".
Diebe stehlen Autoschlüssel, aber nicht die Autos
Am Tag darauf gab es beim Duell der Bezirksliga Nord zwischen dem TSC Wellingsbüttel und dem Duvenstedter SV einen ganz ähnlichen Vorfall. Diesmal verschafften sich die Diebe Zutritt zur Gäste-Kabine, brachen dort die Aufbewahrungsbox auf und stahlen Bargeld, Handys und Autoschlüssel, wie die Wellingsbütteler auf ihrem Instagram-Account mitteilten.
Die Pkw der Duvenstedter Kicker seien dann auch noch "geplündert" worden, hieß es weiter. Immerhin: Die Diebe ließen die Schlüssel anschließend in den Autos zurück. Die Laune der Fußballer war aber natürlich dennoch im Keller - und die Partie wurde vorzeitig beendet.
"Das Spiel konnte infolgedessen nicht wieder angepfiffen werden, da die eintreffende Polizei bei der Aufnahme der Anzeige und Rekapitulation des Tatherganges alle Hände voll zu tun hatte", berichtete der TSC.
Täter offenbar auf Videoaufzeichnungen zu sehen
Ob und wie die beiden wegen der Diebstähle abgebrochenen Begegnungen nun gewertet werden, darüber muss der Hamburger Fußball-Verband (HFV) nun entscheiden. Naheliegend ist, dass die Spiele wiederholt werden, da die Abbrüche ja nicht von beteiligten Sportlern, sondern Kriminellen verursacht wurden.
Die "Langfinger" ausfindig zu machen, ist derweil die Aufgabe der Polizei. Zumindest im Fall der Partie in Wellingsbüttel stehen die Chancen offenbar gut, die Diebe auch ohne Hilfe von "Aktenzeichen XY... Ungelöst" zu finden. Jedenfalls schrieb der TSC auf Instagram: "An die dreisten Diebe sei folgendes gesagt: Eure Gesichter sind deutlich auf Videoaufzeichnungen zu erkennen."
Dieses Thema im Programm:
Sportplatz | 17.11.2024 | 18:00 Uhr