Hamburg Tjarks sieht in Ampel-Aus auch Chancen für Verkehrsprojekte
Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) sieht nach dem Aus der Ampel-Koalition in Berlin neue Chancen für wichtige Sanierungsvorhaben. Dem entlassenen FDP-Finanzminister Christian Lindner wirft er eine Blockadehaltung bei vielen Projekten vor.
Die neue S-Bahnlinie 4, der Bau der U5, die Sanierung von Straßen und Brücken: All das sollte im kommenden Jahr anteilig aus einem Bundeshaushalt finanziert werden - jetzt steht hinter dem aber ein dickes Fragezeichen. Verkehrssenator Tjarks gibt aber Entwarnung: "Bei uns muss sich niemand Sorgen machen, dass irgendwelche Projekte anfangen zu stocken."
Tjarks: "Sanierung nur mit mehr statt weniger Geld möglich"
Schwere Kritik übt der Grünen-Politiker am entlassenen Finanzminister Lindner: Der habe bei der Finanzierung vieler wichtiger Verkehrsprojekte auf der Bremse gestanden - in Hamburg etwa bei der Digitalisierung der Bahnstellwerke. Auch den Sanierungsstau bei Straße und Schiene lastet er Lindner an. "Die gesamte Verkehrsministerkonferenz weiß quer über alle Parteigrenzen hinweg: Wir können unsere Infrastruktur nur mit mehr Geld und nicht mit weniger Geld sanieren", ärgert sich Tjarks.
Hoffnung in Wissings Sanierungsfonds
Die weltweit erste transparente Bahn-Lärmschutzwand wird an der Ausbaustrecke zur S4 in Hamburg-Wandsbek installiert.
Dass der aus der FDP ausgetretene Volker Wissing Bundesverkehrsminister bleibt, begrüßt Tjarks. Vielleicht habe dessen Vorschlag eines 100-Millarden-Euro Sanierungsfonds jetzt eine Chance.
Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 08.11.2024 | 08:00 Uhr