Archivbild: Mitarbeiter der Spurensicherung am12.11.2023 ermitteln am Tatort. Nach dem Tod eines bewaffneten Mannes bei einem Großeinsatz in der Gemeinde Milower Land in Brandenburg hat die Polizei auf dem Gelände zahlreiche gefährliche Gegenstände gefunden.(Quelle: picture alliance/dpa/TNN/ Cevin Dettlaff

Brandenburg Nach SEK-Einsatz in Vieritz: Tatverdächtiger aus Untersuchungshaft entlassen - Haftbefehl außer Vollzug gesetzt:

Stand: 24.04.2024 10:08 Uhr

Zwei Männer hatten sich im November im Milower Land in einem Haus verschanzt und einen großen Polizeieinsatz ausgelöst. Einer starb, der andere saß seitdem in Untersuchungshaft. Der Tatverdächtige ist nun wieder auf freiem Fuß.

Der bei einem Großeinsatz der Polizei im vergangenen November in Vieritz (Havelland) festgenommene Mann ist wieder auf freiem Fuß. Das teilte Theresia Jonitz, Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Potsdam, dem rbb am Mittwochmorgen mit. Zuvor hatte die Märkische Allgemeine Zeitung darüber berichtet.
 
Der Fall hatte für viel Aufsehen gesorgt: Zwei Männer hatten sich in einem Haus verschanzt, auch ein Kind und seine Mutter waren dort. Die Polizei wollte einen Gerichtsbeschluss vollstrecken und das Kind dem Jugendamt übergeben. Es gab mehrere Schusswechsel, am Ende konnte einer der beiden Männer von SEK-Kräften überwältigt werden, der andere wurde tot auf dem Dachboden aufgefunden.

Archivbild: Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei bereitet sich auf den Einsatz vor. (Quelle: dpa/Dettlaff)
Bewaffneter Mann erschoss sich während Polizeieinsatz in Vieritz selbst

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Ermittlungen dauern an

"Der Ermittlungsrichter am Amtsgericht Potsdam hat den Haftbefehl antragsgemäß außer Vollzug gesetzt", so die Staatsanwaltschaft am Dienstag. Das Verfahren wird demnach wegen des Verdachts des unerlaubten Waffenbesitzes und wegen des Verdachts des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte in einem besonders schweren Fall geführt.
 
"Die Ermittlungen dauern an", erklärte die Sprecherin. Daher erteile die Staatsanwaltschaft keine weitergehenden Auskünfte.

Großeinsatz mit 270 Beteiligten

An dem 36 Stunden dauernden Einsatz im Havelland waren laut Innenministerium insgesamt 270 Kräfte beteiligt, unter anderem war auch die GSG 9 vor Ort. Der nun auf freien Fuß gesetzte Tatverdächtige konnte überwältigt werden, als er mit einer Waffe aus dem Haus trat.
 
Die Mutter und ihr Kind hatten das Gebäude bereits verlassen. Der zweite Bewaffnete, der mit einer Maschinenpistole auf die Einsatzkräfte gefeuert hatte, wurde später leblos auf dem Dachboden entdeckt. Laut Innenministerium hatte er sich selbst getötet.

Sendung: rbb24, 24.04.2024, 13 Uhr