Brandenburg Deutsche Staatsbürgerschaft: Deutlich mehr Einbürgerungen in Brandenburg
Fast 2.500 Menschen haben im vergangenen Jahr in Brandenburg die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten - das ist die höchste Zahl seit mehr als 20 Jahren. Rund 400 von ihnen nahmen am Sonntagnachmittag an der zentralen Einbürgerungsfeier in Potsdam teil.
Ein Großteil der neuen Bundesbürger stammt aus Syrien, gefolgt von Polen, Ukraine, Afghanistan und Iran, wie die Landtagsverwaltung mitteilte. Eine solche Feier sei wichtig, damit sich die Menschen willkommen fühlten, sagte die scheidende Brandenburger Integrationsbeauftragte Doris Lemmermeier Antenne Brandenburg vom rbb. Gerade in Zeiten, in denen unter anderem über massenhafte Zwangsausweisungen gesprochen werde, sei die Verunsicherung unter den Zugewanderten groß. Viele wollten durch die Einbürgerung ein sicheres Bleiberecht erhalten.
Rund 7.000 Anträge auf Einbürgerung liegen aktuell noch zur Bearbeitung bei Brandenburgs Behörden, wie Lemmermeier sagte.
Mit dem Projekt "Spurwechsel" wollte die Brandenburger Landesregierung langjährig geduldeten Flüchtlingen endlich eine Perspektive verschaffen und zugleich dem Arbeitskräfte-Mangel entgegenwirken. Doch bisherige Zahlen geben zu denken. Von Ismahan Alboga und Markus Wollermehr
Kompliment für Brandenburg
Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke (SPD) ermunterte die Neubürger dazu, "sich voll und ganz" auf Deutschland, auf Brandenburg und ihr neues Umfeld einzulassen. "Unser Land wird durch Vielfalt stärker und reicher." Das verstünden auch die meisten Menschen, "die hier schon länger leben". Das Land brauche Menschen, "die hierherkommen und studieren, arbeiten, kreativ und aktiv sind, sich einbringen und engagieren", so Liedtke.
Der Brandenburger Innenminister Michael Stübgen (CDU) bezeichnete es als ein gutes Zeichen, dass 2023 im Vergleich zum Jahr zuvor mehr als doppelt so viele Menschen eingebürgert wurden. "Ein größeres Kompliment kann unserem Land nicht gemacht werden", sagte er.
2022 wurden 1.191 Menschen in Brandenburg Deutsche.
Anwärter müssen vor der Einbürgerung bisher mindestens acht Jahre in Deutschland leben, ein unbefristetes Aufenthaltsrecht haben, den Lebensunterhalt ohne Sozialhilfe und Hartz IV bestreiten, die deutsche Sprache beherrschen, sich zum Grundgesetz bekennen, den Einbürgerungstest bestehen und dürfen nicht vorbestraft sein.
Sendung: Antenne Brandenburg, 21.04.2024, 15:00 Uhr