Baden-Württemberg Rottenburg bereitet sich auf Bischofsweihe vor
Die letzte Bischofsweihe gab es in Rottenburg vor 24 Jahren. Am Sonntag ist es wieder soweit. Ein Großereignis. Vom Klohäuschen bis Public Viewing: Vieles muss organisiert werden.
Für die Stadt Rottenburg (Kreis Tübingen) ist es ein ganz besonderes Ereignis. Am Sonntag wird Klaus Krämer zum neuen Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart geweiht. Er beerbt Bischof Gebhard Fürst. 500 Ehrengäste werden zur Zeremonie erwartet. Dazu rechnet die Diözese mit mehreren Tausend Zuschauerinnen und Zuschauern. Kein Wunder also, dass sich in Rottenburg seit Tagen alles nur noch um die Vorbereitung der Feierlichkeit dreht.
Viel Gewusel vor allem im kleinen Park vor dem Bischofshaus. Dort ist nach dem Weihgottesdienst ein Begegnungsfest geplant. 2.500 Gäste erwartet die Diözese.
Toiletten aus Gomaringen für den Bischof
Viele Helfer und Helferinnen laufen im Park geschäftig hin und her. Von der Seite rollt ein Sattelschlepper mit zwei Toiletten-Containern heran. Die hat Michael Beck extra aus Gomaringen ankarren lassen. "Extra winterfest! Viermal für die Damen, zweimal für die Herren und noch ein paar Pissoir", erzählt Beck, der sich für das Bistum seit Jahren um die stillen Örtchen bei großen Veranstaltungen kümmert.
Public Viewing bei der Bischofsweihe
Nebenan verteilt Techniker Andi Wachendorfer die Aufgaben an seine Mitarbeiter. Wachendorfer ist verantwortlich für die großen Videowände, auf die die Zeremonie am Sonntag übertragen wird. Eine steht auf dem Rottenburger Marktplatz, zwei im Bischofspark. Mehrere Kilometer Kabel muss er dafür verlegen. Und genau das ist die Herausforderung. "Wir müssen die Kabel über lange Strecken verlegen. Außerdem fahren hier noch ständig Lastwagen umher. Gar nicht so einfach." Das Schlimmste was am Sonntag passieren könne: "Strom oder Internet weg - das wäre der Supergau."
Mehrere Kilometer Kabel verlegt Andi Wachendorfer. Er ist zuständig für die Videowände, auf die die Bischofsweihe live übertragen wird.
Während Wachendorfer und seine Kollegen die Kabel verlegen, verteilt der Bischofsgärtner um sie herum die Hackschnitzel auf dem Boden. Von den Gästen soll sich schließlich niemand nasse Füße holen. Und auch hungrig soll niemand bleiben. Das Catering bereitet sich rund 2.500 Portionen vor, erzählt Angelika Sönnichsen vom bischöflichen Ordinariat. "Es gibt unter anderem Kürbissuppe, Gulaschsuppe, Veganes, Vegetarisches, aber auch die gute Rote im Weckle." Auch für Glühwein sei gesorgt. "Es wird ein bisschen wie ein Weihnachtsmarkt", so Sönnichsen.
Dom in Rottenburg: Technik hält Einzug
Geschäftiges Treiben auch im Rottenburger Dom. Hier findet die eigentlich Bischofsweihe statt. 50 Lampen müssen extra für die Veranstaltung installiert werden. Außerdem werden kleine Gerüste aufgebaut, an denen die Kameras für die Live-Übertragung befestigt werden. Der SWR überträgt die Weihe live in der ARD Mediathek.
Für die Musik während des Gottesdienstes ist Domkapellmeister Christian Schmitt zuständig. In nur zwei Monaten musste er das Programm für die Bischofsweihe zusammenstellen. 100 Menschen singen in dem Chor, den er leitet. Dazu kommen noch Organisten und ein Bläserensemble. "Das war für uns unglaublich aufwändig. Jetzt in der kurzen Zeit so ein Ensemble darauf vorzubereiten und auch Musiker zu bekommen. Jetzt im Advent sind ja auch viel Musiker anderweitig engagiert. Das war also wirklich eine Herausforderung. Aber das ist jetzt, glaube ich, ganz gut gelungen.“
Krämer beerbt Bischof Fürst und wird damit im Dezember 2024 neuer Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart.
Wer bei der Amtseinführung des neuen Bischofs am Sonntag ab 14:30 Uhr dabei sein will, muss sich beeilen. Hundert freie Plätze gibt es nur neben den geladenen Gästen. Und die werden von denen belegt, die zuerst im Dom sind.
Sendung am Sa., 30.11.2024 6:30 Uhr, SWR4 BW Studio Tübingen - Regionalnachrichten