Baden-Württemberg Nach tödlicher Lawine in Südtirol: Skifahrer aus Ludwigsburg in Bozen verurteilt
Fünf Skifahrer aus Ludwigsburg sind in Bozen zu Bewährungsstrafen verurteilt worden. Sie sollen im Januar 2018 eine Lawine ausgelöst haben. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben.
Fünf erwachsene Skifahrer aus Ludwigsburg sind im Dezember dieses Jahres in Bozen (Südtirol/Italien) zu Bewährungsstrafen wegen Auslösens einer Lawine im Januar 2018 verurteilt worden. Das berichten mehrere Medien aus Südtirol. Bei dem Lawinenunglück im Vinschgau waren vor fast sieben Jahren eine 45-jährige Frau und ihre elfjährige Tochter ums Leben gekommen. Der Familienvater hatte überlebt. Er ist jetzt laut den Medienberichten zu 14 Monaten auf Bewährung, die anderen vier Skifahrer aus der Gruppe sind zu 18 Monaten auf Bewährung verurteilt worden.
Auslösen einer Lawine ist in Italien strafbar
Vorausgegangen war ein mehrjähriger Rechtsstreit über die Frage, warum sich die Lawine gelöst hatte. In Italien macht man sich strafbar, wenn man Lawinen verursacht. Laut den Berichten soll in dem Gerichtsverfahren ein Gutachten umstritten gewesen sein, demzufolge die Gruppe der Skifahrer den Abgang eines 150 Meter breiten Schneebretts ausgelöst hatte. Die Gruppe sei bei Lawinengefahrstufe drei unterwegs gewesen, so das Gutachten weiter. Das Landesgericht Bozen sprach nun den Skifahrern aus Ludwigsburg die Schuld an der Lawine zu. Das Urteil ist laut den Berichten in Abwesenheit der Ludwigsburger Skifahrer gefallen und noch nicht rechtskräftig.
Sendung am Mi., 18.12.2024 10:00 Uhr, SWR4 am Vormittag, SWR4