Baden-Württemberg Mehr Geld für "JobTicket BW": Land bewilligt jährlich 6,3 Millionen Euro mehr
Der Landtag Baden-Württemberg investiert künftig mehr Geld in das "JobTicket BW". Wer das "Deutschland-Ticket Job" nutzt, muss jetzt möglicherweise aktiv werden.
Damit mehr Landesbeschäftigte ihr Auto stehen lassen und stattdessen auf Bus und Bahn umsteigen, hat das Land Baden-Württemberg jetzt eine zusätzliche Förderung für das "JobTicket BW" beschlossen. Jährlich 6,3 Millionen Euro mehr für die Jahre 2025 und 2026 hat der Finanzausschuss des Landtags dafür bewilligt, wie die Fraktion (der Grünen) mitteilte.
Mit dem "JobTicket BW" bezuschusst das Land ihren Angestellten Fahrten zwischen der Wohnung und ihrem Dienstort. Es wird von den unterschiedlichen Verkehrsverbünden und -unternehmen angeboten und kann sich damit auch im Preis und anderen Konditionen unterscheiden.
Jobticket als Erfolgsgeschichte
Seit der Einführung des "JobTicket BW" für Angestellte im öffentlichen Dienst habe es sich zum Erfolgsmodell entwickelt, so Silke Gericke, Sprecherin für Verkehr bei den Grünen. 53.690 Tickets wurden laut Verkehrsministerium Ende Januar landesweit genutzt. Die bei der Einführung bewilligten Fördermittel von rund 15 Millionen Euro von 2016 würden jedoch heute nicht mehr ausreichen. Aus diesem Grund hat der Landtag die Förderungssumme für das Jahr 2025 auf 21,1 Millionen Euro angehoben: "Es ist ein klares Bekenntnis zu nachhaltiger Mobilität und attraktiven Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst", so Gericke.
Das Land bezuschusste das Ticket im ersten Jahr mit 20 Euro und seit 2017 mit 25 Euro. Alle Beamten und Angestellten der Landesverwaltung können einen Arbeitgeberzuschuss auf Jahreszeitfahrkarten in den Nahverkehrs- und Tarifverbünden der Deutschen Bahn beantragen. Es sei ein deutschlandweites Aushängeschild und habe bereits Tausende Landesbedienstete dazu gebracht, vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, lobt Gericke. Der finale Beschluss zur Erhöhung durch das Parlament Mitte Dezember steht noch aus.
Viele nutzen "Deutschland-Ticket Job"
Auch das "Deutschland-Ticket" kann seit seiner Einführung bezuschusst werden als sogenanntes "Deutschland-Ticket Job". Von dem ursprünglichen "9-Euro-Ticket" stieg der Preis für den deutschlandweit gültigen Fahrschein im Mai 2024 auf 49 Euro an. In Deutschland nutzen insgesamt 13 Millionen Menschen das "Deutschland-Ticket", so die Angaben des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen. Ab dem kommenden Jahr steigt der Preis jedoch auf 58 Euro an.
"Deutschland-Ticket-Job"-Abo bestätigen: Noch bis Samstag möglich
Wer sein "Deutschland-Ticket Job" oder "Deutschland-Ticket" trotz des steigenden Preises auch 2025 weiterhin nutzen möchte und es über die Deutsche Bahn gebucht hat, sollte sein Abo für das kommende Jahr bis Samstag bestätigen. Andernfalls muss die Deutsche Bahn das Abo nach eigenen Angaben automatisch zum Jahresende kündigen.
Kundinnen und Kunden, die ihr "Deutschland-Ticket" über die Bahn abonniert haben, seien bereits per E-Mail über die nötige Zustimmung informiert worden. Wer sein Ticket nicht bei der Bahn sondern stattdessen bei einem Verkehrsverbund gekauft hat, muss nicht zwingend zustimmen. Bei den meisten Anbietern verlängert sich das Ticket automatisch und läuft zum höheren Preis weiter, wenn man nicht kündigt. In der Regel werden Abonnentinnen und Abonnenten informiert, wenn sie irgendwo aktiv werden müssen.
Bei der Bahn hat die Mehrheit der Abonnentinnen und Abonnenten der Preiserhöhung bereits zugestimmt, teilte das Unternehmen mit. Wie sich die Erhöhung allerdings auf die Nachfrage beim "Deutschland-Ticket" auswirkt, ist nach Angaben des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen bisher nicht absehbar. Eine Kündigungswelle konnte der Verband bisher nicht feststellen.
Sendung am Fr., 29.11.2024 10:00 Uhr, Leute, SWR1 Baden-Württemberg