Ein Mitarbeiter führt in einer Teststelle einen Corona-Schnelltest an der Nase eines Mannes durch.

Baden-Württemberg Firma verschickt jetzt erst Rechnungen für Corona-Tests in Tübingen

Stand: 11.11.2024 17:17 Uhr

Vor rund zwei Jahren haben viele Besucher und Patienten der Tübinger Universitätsklinik einen Corona-Test gemacht. Jetzt bekommen sie überraschend Post und sollen bezahlen.

Die Uniklinik in Tübingen bekommt derzeit vermehrt Anfragen wegen Corona-Tests, die schon sehr lange zurückliegen. Die Firma "CSZ Corona Schnelltest Zentrum UG" aus Bonn verschickt nach Angaben der Klinik gerade Rechnungen für diese Tests. Manchmal werden nur drei Euro gefordert, manchmal aber auch dreistellige Beträge. Die Empfänger wollen von der Klinik wissen, ob sie die Rechnungen überhaupt bezahlen müssen. Eine Antwort kann die Klinik aber nicht geben.

Betroffener bekommt zwei Rechnungen für einen Test

Er sei überrascht gewesen über die Rechnungen, hat ein Betroffener im Gespräch mit dem SWR beklagt. Im Herbst 2022 hatte er seine Frau in der Uniklinik Tübingen besucht. Um rein zukommen war ein negativer Corona-Schnelltest nötig. Und geschickter Weise hatte auf dem Klinikgelände ein Container mit einer Teststation gestanden.

Wie genau das damals abgelaufen war, wisse er nicht mehr. Er habe sich mit seinem Handy registriert. Dann wurde ihm mit dem Teststäbchen in der Nase gebohrt und er habe 15 Minuten später seine Bescheinigung bekommen. Ob er da was unterschrieben habe, was ihn zur Zahlung verpflichte, daran könne er sich nicht erinnern. Er wundere sich aber darüber, dass er zwei Rechnungen über je drei Euro bekommen habe, obwohl er nur einen Test gemacht habe.

Betroffener zahlt, um Ärger zu vermeiden

Trotz aller Überraschung und Verwunderung hat sich der Mann aus dem Kreis Konstanz entschlossen, die sechs Euro zu überweisen. Das sei ihm lieber, als viel Zeit für Nachfragen oder Beschwerden zu investieren. Er habe auch befürchtet, dass wenn er nicht zahlt er noch mehr Ärger oder höhere Kosten auf ihn zukommen, etwa durch Mahngebühren oder ein Inkasso-Verfahren.

Uniklinik Tübingen rät: im Zweifel nachfragen

Die Tübinger Uniklinik hat in einer Mitteilung am Montag bestätigt, dass sie der Firma "CSZ Corona Schnelltest Zentrum UG" damals erlaubt hatte, Testcontainer vor der Frauenklinik und vor den Crona-Kliniken aufzustellen. Aus rechtlichen Gründe war der Zutritt zu den Kliniken nur gestattet, wenn man einen negativen Test vorlegen konnte. Die Uniklinik habe aber nicht die Ressourcen gehabt, um die große Anzahl an Tests zu machen. Deshalb hatte man der Fremdfirma erlaubt, diese Tests anzubieten.

Deren Testzentrum sei keine Einrichtung des Klinikums gewesen. Und die Klinik wisse auch nicht, welche Vereinbarungen die Test-Kundschaft mit der Firma getroffen hätten. Deshalb empfiehlt die Klinik "rückwirkend bei der Firma die schriftliche Vereinbarung anzufordern, die bei der Testung unterschrieben worden sein muss." So könne die Rechnung besser nachvollzogen werden. Die Firma hat auf Anfrage des SWR mitgeteilt, dass sie sich ab Dienstag äußern will.

Sendung am Mo., 11.11.2024 14:30 Uhr, SWR4 BW Studio Tübingen - Regionalnachrichten

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