Rund 6,7 Prozent der Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger sind verschuldet.

Baden-Württemberg BW: Mehr Menschen überschuldet als im Vorjahr

Stand: 19.11.2024 15:30 Uhr

In Baden-Württemberg ist die Überschuldungsquote nach Bayern am niedrigsten in ganz Deutschland. Allerdings ist die Quote in diesem Jahr leicht gestiegen.

Die Überschuldung von Privatpersonen in Baden-Württemberg hat im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Insgesamt seien 620.000 Frauen und Männer betroffen - das geht aus dem Schuldneratlas 2024 hervor, den die Wirtschaftsauskunftei Creditreform am Dienstag vorgestellt hat.

In Baden-Württemberg steigt die Quote leicht an

Trotzdem stehe das Bundesland immer noch vergleichsweise gut da. Die Quote an überschuldeten Menschen in Baden-Württemberg liegt bei genau 6,74 Prozent, ein minimaler Anstieg im Vergleich zum Jahr davor.

In Bayern liegt die Quote unter 6 Prozent, bundesweit bei etwas mehr als 8 Prozent. Eine Überschuldung definiert Creditreform so: Wer seine fälligen Verpflichtungen über einen längeren Zeitraum nicht begleichen kann und weder Vermögen hat, noch einen Kredit bekommt.

Tübingen hat die niedrigste Verschuldungsquote in Baden-Württemberg

Die Stadt Tübingen liegt in der Liste der Städte und Kreise damit auf Platz 25, davor liegen mit Ausnahme von Jena in Thüringen nur bayerische Städte und Regionen. In den Top 50 der niedrigsten Verschuldung tauchen noch der Main-Tauber-Kreis, Heidelberg und die Region Breisgau-Hochschwarzwald auf - auf den Plätzen 41, 47 und 49. Bei den Landeshauptstädten, die im Schnitt eine deutlich höhere Verschuldungsquote haben als viele andere Regionen, belegt Stuttgart den fünften Platz - mit einer Quote, die etwas über dem gesamtdeutschen Durchschnitt liegt.

Creditreform-Wirtschaftsforschung: Krisen und Kriege animieren zum Sparen

Der von den Experten im vergangenen Jahr für 2024 vorausgesagte starke Anstieg bei der Überschuldung blieb aus. Der Leiter der Creditreform-Wirtschaftsforschung sieht dafür folgenden Hintergrund: Die deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher seien verunsichert und hätten Angst vor der Zukunft. Deshalb hielten sie ihr Geld zusammen. Die Ursache dafür seien die anhaltend schwierige wirtschaftliche Lage, die Politik der Bundesregierung, der Krieg in der Ukraine sowie die Wahlen in den USA.  

Sendung am Di., 19.11.2024 12:05 Uhr, Aktuell, SWR Kultur