Einbruch in Tresorraum Festnahmen nach Millionen-Diebstahl in Berlin
In Berlin sind bei einer Razzia mehrere Verdächtige festgenommen worden. Die Durchsuchungen sollen sich auf den spektakulären Millionen-Diebstahl aus einer Bank in Charlottenburg im vergangenen November beziehen.
Mehr als fünf Monate nach einem Einbruch in einen Tresorraum mit Millionenbeute hat es in Berlin eine Razzia gegeben. Es seien mehrere Personen im Clan-Milieu festgenommen worden, sagte eine Sprecherin der Berliner Staatsanwaltschaft dem rbb am Freitag. Zuvor hatten "Bild" und "B.Z." berichtet.
Nach Angaben der Sprecherin laufen die Durchsuchungen "im Stadtgebiet" seit den frühen Mittagsstunden. Mit Verweis darauf machte sie zunächst keine weiteren Angaben.
Die Durchsuchungen in Berlin sind Teil eines größeren Einsatzes, den das Landeskriminalamt Berlin gemeinsam mit dem Zollfahndungsamt Stuttgart durch geführt hat. Das bestätigte das Stuttgarter Zollfahndungsamt rbb|24. Demnach ermittelt die Staatsanwaltschaft Karlsruhe wegen des Verdachts der Geldwäsche, die Staatsanwaltschaft Berlin wegen des Verdachts des schweren Bandendiebstahls.
Es handele sich dabei um den Verdacht, dass das bei einem schweren Bandendiebstahl erlangte Vermögen "im großen Stil" durch eine Scheinfirma in Baden-Württemberg "reingewaschen" wurde, hieß es weiter. Der Durchsuchung seien monatelange Ermittlungen der Stuttgarter Zollfahndung vorausgegangen. Das Verfahren richtet sich den Angaben zufolge gegen sechs Männer im Alter zwischen 21 und 59 Jahren. Sie sollen Geldwäsche in einer Größenordnung von mindestens zehn Millionen Euro betrieben haben.
Tresoreinbruch: 32 Millionen Euro Gesamtschaden
Das Zollfahndungsamt Stuttgart besteht rbb|24, dass ein Zusammenhang mit dem Einbruch in Berlin-Charlottenburg am 19. November 2022 bestehe. Dabei waren die Täter abends gegen 20 Uhr in den Tresorraum eingebrochen, hatten zahlreiche Schließfächer geknackt und geplündert. Die Täter flüchteten mit der Beute, die laut Staatsanwaltschaft einem Schaden von 32 Millionen Euro entspricht. Vorher sollen sie nach früheren Polizeiangaben versucht haben, ein Feuer zu legen.
Das betroffene Unternehmen an der Fasanenstraße vermietet laut Eigenwerbung mehr als 1.200 Schließfächer in einer ehemaligen Privatbank. Zu den Kunden gehörte nach eigenen Angaben ein Online-Uhrenhändler. Dieser gab wenige Tage nach dem Einbruch an, ihm sei ein Schaden von mehr als zehn Millionen Euro entstanden. Es seien 1.000 von insgesamt 2.000 eingelagerten Uhren gestohlen worden. Daraufhin meldete das Unternehmen nach eigenen Angaben Insolvenz an.
Sendung: rbb24 Inforadio, 05.05.2023, 13:23 Uhr