Bundeswehr Zwölf Verletzte bei Unfall mit "Puma"-Panzern
Während einer Bundeswehrübung bei Gardelegen in Sachsen-Anhalt hat sich ein schwerer Zwischenfall mit zwei "Puma"-Schützenpanzern ereignet. Zwölf Soldaten wurden verletzt, einer davon schwer. Die näheren Umstände werden derzeit untersucht.
Im Gefechtsübungszentrum der Bundeswehr bei Gardelegen in Sachsen-Anhalt hat sich ein schwerer Unfall ereignet. Nach Angaben der Bundeswehr kollidierten während einer Übung zwei Schützenpanzer vom Typ "Puma". Dabei wurden zwölf Soldaten verletzt, einer davon schwer. Seine Verletzungen seien jedoch nicht lebensbedrohlich. Offenbar waren die beiden 40 Tonnen schweren Fahrzeuge mit höherem Tempo zusammengestoßen. Die Soldaten gehören zu einem Truppenteil aus Munster in Niedersachsen, wie ein Bundeswehrsprecher bestätigte.
Feldjäger untersuchen Unfall
Nach dem Unfall seien sofort Erste-Hilfe-Maßnahmen eingeleitet worden. Der Schwerverletzte wurde demnach mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht. Feldjäger hätten inzwischen die Untersuchungen zum Unfallhergang und den möglichen Ursachen aufgenommen, hieß es weiter.
Das Gefechtsübungszentrum ist die zentrale Ausbildungseinrichtung des Heeres und befindet sich auf dem Truppenübungsplatzes Altmark in der Colbitz-Letzlinger Heide.
"Puma"-Einsatz für NATO-Eingreiftruppe geplant
Der von Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall gebaute "Puma" soll Deutschlands alte Schützenpanzer "Marder" ersetzen. Er wurde jedoch Ende vergangenen Jahres nach massiven Problemen abgezogen. Das Bundesverteidigungsministerium hofft nun, den "Puma" in der ersten Jahreshälfte für die schnelle NATO-Eingreiftruppe Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) einsetzen zu können. Bei den verunfallten Panzern handelte sich nach Bundeswehr-Angaben aber um eine andere Bauserie als bei den ausgefallenen Fahrzeugen.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sprach von einem schrecklichen Unfall, der ihn betroffen mache. Den verletzten Kameraden wünsche er eine schnelle Genesung, sagte Pistorius vor Journalisten bei einem Truppenbesuch im westfälischen Augustdorf.
Pistorius will sich in Augustdorf über den Kampfpanzer "Leopard 2" informieren. Nach der Entscheidung der Bundesregierung zur Lieferung von 14 "Leopard"-Panzern an die Ukraine soll Pistorius die "Leistungsfähigkeit des Waffensystems" gezeigt werden.