Appell der Familienministerin Hilfsangebote gegen die Einsamkeit nutzen
Weihnachten ist für viele Menschen, die sich einsam fühlen, eine besonders schwere Zeit. Familienministerin Paus ruft dazu auf, "ohne Scheu" Hilfen wie die Telefonseelsorge zu nutzen. Einsamkeit nehme zu - in allen Altersgruppen.
Menschen, die an Weihnachten alleine und einsam sind, sollten keine Scheu haben, sich an bestehende Hilfsangebote zu wenden. Dazu hat Bundesfamilienministerin Lisa Paus aufgerufen. "Für die meisten Menschen ist das Schöne an Weihnachten die Gemeinschaft und das Miteinander im Kreis der Familie. Wenn man diese Zugehörigkeit und Mitmenschlichkeit nicht erleben kann, können diese Tage besonders schmerzlich sein", sagte Paus dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Dann stünden die Telefonseelsorge und Vor-Ort-Einrichtungen zur Verfügung.
Paus mahnte auch, dass sich Einsamkeit wegen der Energiekrise und der Inflation weiter ausbreite. "Wenn Menschen arm sind, sind sie deutlich stärker von Einsamkeit betroffen", sagte sie. Man könne sich zwar soziale Kontakte nicht kaufen. "Aber wenn man am gesellschaftlichen Leben teilnehmen möchte, kostet das Geld. Und ohne Geld ist die Gefahr groß, sich gesellschaftlich zurückzuziehen, bis man sich einsam fühlt."
Problem in allen Altersgruppen
Das Familienministerium registriere, dass Einsamkeit zunehme - und zwar in allen Altersgruppen. "Die Vorstellung, unter Einsamkeit leiden besonders ältere Menschen, ist falsch", sagte Paus weiter. Vielmehr sei die junge Generation besonders betroffen. "Etwa jede fünfte Person unter 30 Jahren sagt, sie kennt es, sich einsam zu fühlen, während es bei Menschen über 60 Jahren etwa jede vierte Person ist."
Auch aktuelle Umfragen zeigen, dass Einsamkeit zum Fest zu einer großen Sorge der Menschen geworden ist. So erwarteten im kürzlich veröffentlichten Ehrenamtsmonitor der Malteser rund 61 Prozent der Befragten zusätzliche soziale Einschränkungen an Weihnachten. Etwa ein Drittel gab zudem an, sich persönlich einsamer zu fühlen, als noch vor der Pandemie.