Wetter in Deutschland Nach "Zoltan" kommen Regen und Schnee
Das Weihnachtswochenende wird in Deutschland überwiegend nass: Nach Sturmtief "Zoltan" ist nun mit viel Regen und Schnee, stellenweise auch mit Hochwasser zu rechnen. Bahnreisende müssen sich auf volle Züge einstellen.
Nach heftigem Wind und der Sturmflut durch Tief "Zoltan" werden in Deutschland starke Regen- oder Schneefälle erwartet. Für Teile von Niedersachsen, Hamburg, Sachsen-Anhalt und Bayern warnen die Behörden vor Hochwasser.
Infolge des Dauerregens sei vielerorts mit Niederschlägen von 60 bis 90 Liter pro Quadratmeter in 48 bis 72 Stunden zu rechnen, hieß es vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Für einige Regionen werden auch Unwetter mit 90 bis 120 Liter pro Quadratmeter vorhergesagt. In den östlichen Mittelgebirgen sollen ab Samstagabend die Niederschläge zunehmend in Regen übergehen und Tauwetter einsetzen.
Weiße Weihnachten? "Wie verhext"
Oberhalb von 600 bis 800 Metern ist laut DWD Neuschnee möglich. Zum Fest soll es aber meist nass und windig bleiben. "Es ist seit Jahren wie verhext, Schnee an Weihnachten scheint flächendeckend in Deutschland einfach nicht mehr möglich zu sein", sagte der DWD-Meteorologe Marcel Schmid.
An Heiligabend dominiert laut DWD bei acht bis dreizehn Grad sehr mildes Wetter. Immer wieder kommt es demnach zu Regenfällen, die vor allem im Umfeld der Berge teils kräftiger ausfallen. An den Weihnachtsfeiertagen ziehen Tiefausläufer über Deutschland hinweg. Das Wetter gestalte sich deshalb weiterhin wechselhaft.
Bahn: "Es wird sicherlich voll"
Unterdessen teilte die Deutsche Bahn mit, die Sturmschäden nach "Zoltan" weitgehend beseitigt zu haben. "Der Regionalverkehr fährt wieder planmäßig und der Fernverkehr normalisiert sich", sagte ein Bahnsprecher. Auf vereinzelten Strecken könne die Schadensbehebung jedoch länger dauern. Da könne es zu Verzögerungen kommen.
Für das Wochenende rechnet die Deutsche Bahn mit einer großen Auslastung der Züge - zu dem ohnehin starken Weihnachtsverkehr kommen laut Bahn Reisende hinzu, die ihre Anreise wegen des Sturms auf das Wochenende verlegen mussten: "Es wird sicherlich voll".
ADAC: "Das große Chaos ist ausgeblieben"
Auf den Straßen herrscht einen Tag vor Heiligabend reger Verkehr. "Das große Chaos ist aber ausgeblieben", sagte eine ADAC-Sprecherin. Zu längeren Staus kam es vor allem im Süden auf der Autobahn 8 Stuttgart-München und von München Richtung Salzburg. Dort stockte der Verkehr am Vormittag auf zehn bis 15 Kilometern Länge. In Sachsen ging es auf der A72 bei Chemnitz auf 22 Kilometern nur stockend voran.
Der ADAC mahnte Autofahrer angesichts von Sturm und Regen, die Geschwindigkeit anzupassen und vor allem beim Überholen auf Böen gefasst zu sein. Auch auf Brücken könne der Wind gefährlich werden. An Heiligabend erwartet der Automobilclub keinen starken Verkehr, ebenso am ersten Weihnachtsfeiertag. Erste Rückreisen und mehr Verkehr erwartet der ADAC ab dem Nachmittag des zweiten Weihnachtfeiertages.
Am Freitag war das Sturmtief "Zoltan" auf seinem Weg nach Nordosten über Deutschland hinweggezogen und hatte den Verkehr auf Straßen und Schienen erheblich behindert. Vor allem Bahnreisende mussten viel Geduld mitbringen. Todesfälle durch den Sturm gab es in den Niederlanden und Belgien.