Nach Häme über Para-Sportler Sat.1 setzt Mockridge-Show ab
Komiker Luke Mockridge verhöhnte in einem Podcast Athleten der Paralympischen Spiele. Jetzt reagiert der Sender Sat.1: Eine neue Show mit dem Komiker wird aus dem Programm genommen.
Am 12. September sollte auf dem Sender Sat.1 eigentlich die neue Show "Was ist in der Box?" starten. Gastgeber der Sendung sollte Komiker Luke Mockridge sein. Sat.1 entschied sich nun aber, das Format aus dem Programm zu nehmen. Grund dafür waren Mockridges hämische Bemerkungen über Sportler mit Behinderungen bei den Paralympics.
"Die Aussagen zu behinderten Menschen und Para-Sportlern, über die sich viele Menschen zu Recht empören, passen nicht zu unseren Werten", teilte Sat.1-Sprecher Christoph Körfer mit. Mockridge habe sich zwar "öffentlich glaubhaft für seine unangebrachten Worte entschuldigt". Der Sender wünsche aber, dass der Comedian einen Weg finde, "seiner Entschuldigung Taten folgen zu lassen."
Acht Folgen der Show waren geplant
Körfer empfahl dem Komiker, das Thema im Sinne aller Menschen mit Behinderungen und der Paralympics-Sportler weiter aufzuarbeiten. Bis Ende Oktober wollte Sat.1 acht Folgen von Mockridges neuer Sendung ausstrahlen. In "Was ist in der Box?" sollten andere Comedians den geheimnisvollen Inhalt einer mysteriösen Box erraten.
Der Comedian hatte in dem Podcast "Die Deutschen" gesagt: "Es gibt Menschen ohne Beine und Arme, die wirft man in ein Becken - und wer als Letzter ertrinkt, der hat halt gewonnen." Zuvor hatte Mockridge seine Gedanken über die Entstehung der Paralympics preisgegeben. "Abgefahren: Der Erste, der ein anderes Land angerufen hat und gesagt hat: 'Ey, Du kennst doch die Olympischen Spiele. Ich habe eine ähnliche Idee. Ihr habt doch auch Behinderte in Eurem Land. Sollen wir mal schauen, wer Schnellere hat?'", sagte er.
Mockridges Entschuldigung half nicht mehr
Die Aussagen lösten eine große Welle der Empörung aus. Die im Rollstuhl sitzende zweimalige Bahnrad-Olympiasiegerin Kristina Vogel reagierte entsetzt und bezeichnete die Aussagen als "unfassbar".
Mockridge entschuldigte sich zwar und gab an, es sei nie seine Absicht gewesen, Menschen mit Behinderung ins Lächerliche zu ziehen. "Aus meiner eigenen Erfahrung bei der Arbeit mit behinderten Menschen habe ich immer einen scharfen, schwarzen Humor erlebt, den ich gefeiert habe. Dass es mir nicht gelungen ist, das richtig zu vermitteln, und dass ich Menschen verletzt habe, tut mir wirklich leid." Seine neue Show konnte diese Entschuldigung aber nicht mehr retten.