Besuch in Westafrika Geld gegen den Terror
Bundeskanzlerin Merkel hat bei ihrem Besuch in Westafrika Millionen für die Terrorbekämpfung und Entwicklungshilfe versprochen. Heute reist die Kanzlerin weiter nach Mali und Niger.
Die erste gute Nachricht von Merkels Afrika-Reise: Ihr Regierungsflieger ist problemlos in Burkina Faso gelandet. Die Militärkapelle müht sich bei über 40 Grad ein wenig mit der deutschen Hymne, aber das zumindest ist die Kanzlerin gewöhnt. Am roten Teppich vorm Präsidentenpalast filmt der Kameramann Lambert Nebié die Ankunft der Kanzlerin - und er hat Hoffnungen, wie viele in Burkina Faso, erzählt er:
Die guten Beziehungen gibt es schon seit unserer Unabhängigkeit. Deutschland unterstützt uns sehr - gut dass die Kanzlerin schaut, was hier passiert, und die Hilfe vielleicht noch aufstockt.
Präsident Roch Kaboré im traditionellen grün-gelb-schwarzen Faso-Gewand ist ebenfalls voll des Lobes für den Besuch aus Deutschland:
Das ist eine wirkliche Freude für mich und für unser ganzes Volk, denn wir empfangen zum allerersten Mal einen deutscher Kanzler in unserem Land. Umso mehr, als wir uns schon zum zweiten Mal in diesem Jahr treffen, um unsere gemeinsamen Anliegen und Hoffnungen auszutauschen.
Burkina Fasos lange Liste dringender Bitten
Kaboré war im Februar in Berlin zu Gast. Damals schon hatte er der Kanzlerin eine lange Liste mit dringenden Bitten vorgelegt. Burkina Faso ist ein bitterarmes Land, und die Sicherheitslage verschlechtert sich zusehends. Terrorgruppen treiben ihr Unwesen, genau wie in den anderen Sahel-Staaten, die Merkel heute bereist: Mali und in Niger.
Auch von dort sind die Staatschefs nach Burkina Faso gekommen, dazu noch aus Mauretanien und dem Tschad. Die sogenannte G5-Sahel Allianz - ein Zusammenschluss von Ländern, die mit zahlreichen Problemen zu kämpfen haben. Armut, rasantes Bevölkerungswachstum, islamistischer Terror. Damit dürfen wir die Sahel-Länder nicht allein lassen, sagt die Kanzlerin nach langen Gesprächen mit den fünf Staatschefs:
Die Terroristen sind schnell. Wenn Chaos Überhand gewinnen würde, dann wirkt sich das auch auf andere Bereiche aus.
60 Millionen Euro für die Entwicklungsprogramme
Die fünf Sahel-Präsidenten nicken bei diesen Worten der Kanzlerin, sie sehen sorgenvoll aus. Aber auch zufrieden, denn Angela Merkel hat einiges mitgebracht auf ihre Westafrika-Reise. 60 Millionen Euro für die Entwicklungsprogramme der Sahel-Länder zum Beispiel, und weitere Gelder für einzelne Projekte, für Ausbildung, Schulen, Gesundheitsversorgung, Klimaschutz. Aber auch um Polizeikräfte besser auszurüsten und auszubilden im Anti-Terrorkampf, wie Burkina Fasos Präsident Kaboré lobt:
In diesem Zusammenhang hat Deutschland eine Hilfe von 46 Millionen Euro angekündigt, um die Sicherheitslage im Norden und Osten des Landes besser in den Griff zu bekommen und die Widerstandskraft der Bevölkerung zu stärken."
Heute Truppenbesuch in Mali
Heute diskutiert die Kanzlerin zunächst mit Studierenden an der Uni von Ouagadougou. Manche können deutsch. Dann geht es weiter nach Mali, mitten in die Wüste, nach Gao. Dort sind mehr als 800 deutsche Soldatinnen und Soldaten im Einsatz, im Rahmen des UN-Blauhelmeinsatzes Minusma. Zuletzt hatte es auch hier immer wieder Angriffe auf ausländische Einsatzkräfte gegeben. Nach Mali, und dann gleich weiter nach Niger fliegt Merkel mit ihrer Delegation übrigens in einem Militärtransporter, dem A400 M. Der größere Regierungsflieger könnte in Gao nicht landen. Eine Premiere für die Kanzlerin.