Bessere Versorgung Lauterbach stellt Hilfen für Long-Covid-Patienten vor
Viele Menschen kämpfen immer noch mit den Folgen einer Covid-Erkrankung. Gesundheitsminister Lauterbach hat eine Initiative vorgestellt, mit der Betroffene mehr Unterstützung und bessere Versorgung erhalten sollen.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat eine Initiative zu Unterstützungsangeboten bei länger anhaltenden Beeinträchtigungen nach Corona-Infektionen vorgestellt. 41 Millionen Euro sollen in die Erforschung der Folgeerkrankung nach einer Covid-Infektion investiert werden, davon 21 Millionen Euro in die Versorgungsforschung und 20 Millionen Euro in einen Forschungsschwerpunkt Long Covid.
Langsam entwickelten sich auch brauchbare Therapiekonzepte, hatte Lauterbach am Samstag getwittert. "Leider ist die Forschung an wirklich durchschlagenden Arzneimitteln unterfinanziert."
Runder Tisch soll im Herbst starten
Im Januar hatte Lauterbach noch ein 100 Millionen Euro Programm angekündigt, das allerdings Streichungen bei der Aufstellung des Haushalts 2024 zum Opfer fiel.
Zu den neuen Plänen gehören auch eine Website und ein Runder Tisch. Der SPD-Politiker hatte unter anderem bereits in Aussicht gestellt, das vorhandene Wissen zu Long Covid auf eine Internetseite zu bringen, auf der sich Ärzte, Ärztinnen und Betroffene mit gesicherten Angaben informieren können.
Im Herbst will Lauterbach auch zu einem Runden Tisch laden, bei dem sich diverse Beteiligte über ihre Erfahrungen mit Long- und Post-Covid austauschen sollen. Dieser soll am 12. September zum ersten Mal zusammentreffen. Auch über Post-Vac-Fälle solle der Runde Tisch beraten, also über Erkrankungen infolge der Impfung gegen Corona.
Wer den Verdacht hat, an Long Covid erkrankt zu sein, sollte sich in einem ersten Schritt an den Hausarzt oder die Hausärztin wenden. Darüber hinaus gibt es weitere Anlaufstellen, Selbsthilfegruppen und Möglichkeiten, Hilfen zur Bewältigung des Alltags zu erhalten. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bietet hier weitere Hinweise, wohin sich Betroffene wenden können.
Experten und Betroffene zusammenzubringen
"Für Menschen mit Long Covid ist die Pandemie leider noch nicht beendet", sagte Lauterbach. Sie litten unter den Folgen, warteten auf Forschungsergebnisse, Therapien und gute Versorgung. Es gehe es auch darum, Expertinnen, Experten und Betroffene zusammenzubringen, um Ideen für eine bessere Versorgung zu entwickeln. "Die Long-Covid-Kranken erwarten zu Recht, dass wir uns um sie kümmern."
Unter Long Covid versteht man Beschwerden, die jenseits einer akuten Krankheitsphase von vier Wochen fortbestehen oder dann neu auftreten. Post Covid beschreibt das Krankheitsbild mehr als zwölf Wochen nach einer Corona-Infektion. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO von Ende Juni leiden bis zu 36 Millionen Menschen in Europa unter Langzeitfolgen einer Corona-Infektion.