Bericht des BKA Zahl der Korruptionsdelikte stark gestiegen
Die Zahl der erfassten Korruptionsstraftaten ist in Deutschland im vergangenen Jahr um knapp 35 Prozent gestiegen. Das geht aus einem Bericht des BKA hervor. Zudem gab es mehr Fälle von Urkundenfälschung, Betrug oder Geheimnisverrat.
Die Polizei hat 2021 deutlich mehr Korruptionsstraftaten registriert als noch ein Jahr zuvor. Die Zahl stieg um knapp 35 Prozent auf 7433 Delikte, wie das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden mitteilte. Parallel dazu gab es auch mehr Begleitdelikte wie Betrug, Urkundenfälschung sowie Verletzungen des Dienstgeheimnisses. Deren Anzahl nahm um mehr als zehn Prozent zu, wie aus dem neuen jährlichen Bundeslagebild zur Korruption hervorgeht.
Der Anstieg war demnach darauf zurückzuführen, dass bundesweit mehrere umfangreiche Ermittlungsverfahren mit vielen Einzeldelikten geführt wurden. Solche Entwicklungen führten statistisch zu starken Schwankungen.
2457 Tatverdächtige im vergangenen Jahr
Die Zahl der Tatverdächtigen wegen Korruptionsstraftaten stieg 2021 sowohl auf der Nehmerseite (+11,1 Prozent) als auch auf Geberseite (+14,9 Prozent). Der Begriff "Geber" steht für den Bestechenden, als "Nehmer" wird der Bestochene bezeichnet. Die Gesamtzahl der Tatverdächtigen lag 2021 bei 2457 Männern und Frauen und damit um rund 13 Prozent höher als im Vorjahr.
Schadenssumme gesunken
Wie aus der Statistik weiter hervorgeht, verringerte sich 2021 allerdings die Summe des registrierten Schadens durch Korruptionsfälle im Jahresvergleich um fast ein Viertel auf 61 Millionen Euro (2020: 81 Millionen Euro). Auch in diesem Punkt könnten Großverfahren erhebliche statistische Schwankungen verursachen, erklärten die Ermittlerinnen und Ermittler zur Einordnung.
Das BKA wies darauf hin, dass durch Korruption nicht nur wirtschaftliche Schäden entstehen. "Sie schädigt das Grundvertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Unabhängigkeit, Unbestechlichkeit und Handlungsfähigkeit des Staates und die Integrität der Wirtschaft."