Straßenkarneval Frohsinn - trotz Dauerregens
Selbst strömender Regen kann sie nicht aufhalten: Zehntausende feiern in Köln, Düsseldorf, Mainz und anderen närrischen Hochburgen den Beginn des Straßenkarnevals - ohne sich vom schlechten Wetter die Laune verderben zu lassen.
Das Wetter ist vielerorts schlecht - aber das tut der guten Stimmung keinen Abbruch: Pünktlich um 11:11 Uhr hat in den närrischen Hochburgen der Straßenkarneval begonnen. In Düsseldorf stürmten die "Möhnen" das Rathaus. In Köln ließ das Dreigestirn aus Prinz, Bauer und Jungfrau die Jecken los. Allerdings: der Andrang ist wegen des schlechten Wetters etwas geringer als sonst. Kölns Karnevalspräsident Christoph Kuckelkorn sagte: "Entweder kommen die Menschen später oder sie haben sich besonnen, zu Hause zu feiern, was ja auch ein schönes Konzept ist." Im "Kwartier Latäng", dem Kölner Studentenviertel, herrschte allerdings auch vor dem offiziellen Start schon Gedränge. Dieser Bezirk zieht vor allem junge Feiernde an.
"Köln ist bunt"
Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker, der Kölner Karneval sei immer eine Feier der Vielfalt, was ja auch in vielen Liedern besungen werde. "Ich würde mir wünschen, dass das im ganzen Jahr, was vor uns liegt, so gelebt wird." Auch Kuckelkorn betonte: "Köln ist bunt. Wir haben alle Nationalitäten, alle Religionszugehörigkeiten, Orientierungen hier. Köln ist ein Raum der Vielfalt. Da haben irgendwelche Strömungen, die das in irgendeiner Weise auch nur annähernd eingrenzen wollen, überhaupt keine Chance, und dafür streiten wir. Der Karneval steht immer fest an der Seite der Demokratie."
Bonn feiert Aufstand der Wäscherinnen
Bei der Weiberfastnacht in Bonn-Beuel wurde der 200. Jahrestag des sogenannten Wäscherinnen-Aufstands gefeiert. Diese Tradition geht auf eine frühe Frauenbewegung zurück: 1824 hatten sich die Beueler Wäscherinnen gegen das Patriarchat und die damit verbundene Ausbeutung der Frauen gewandt und ein Damenkomitee gegründet. Traditionell finden am 08. Februar zahlreiche Frauensitzungen statt. Ein Brauch ist es, dass Frauen die Krawatten von Männern abschneiden.
Es wird stürmisch und regnerisch
Das Wetter spielt in diesem Jahr allerdings nicht mit. Der Deutsche Wetterdienst hat für Teile Nordrhein-Westfalens eine Unwetterwarnung wegen ergiebigen Dauerregens herausgegeben. Vor allem im Bergischen Land, im Sauerland und rund um Aachen könnten 60 bis 80 Liter Regen pro Quadratmeter fallen - das reiche aus, um Bäche und kleinere Flüsse über die Ufer treten zu lassen und Straßen zu überfluten, teilten die Meteorologen mit.
In Köln und Düsseldorf sieht es für Donnerstag nur wenig besser aus.
Auch in Rheinland-Pfalz wird es flächendeckend nass - hier sind ebenfalls Wind und Regen angesagt mit Höchstwerten zwischen sieben und 13 Grad. Teilweise wird mit Sturmböen mit Geschwindigkeiten bis 55 km/h gerechnet.
Höhepunkt des Straßenkarnevals sind die Rosenmontagszüge am kommenden Montag, bevor er mit dem Aschermittwoch endet.