Screenshots auf Webseite Bundesregierung umgeht Twitter-Beschränkungen
Die Bundesregierung veröffentlicht ab sofort eigene Tweets als Screenshots auf ihren Webseiten. Hintergrund ist, dass Twitter die Abrufbarkeit des Dienstes eingeschränkt hat. Man wolle keine Exklusivinhalte, sagte ein Regierungssprecher.
Die Bundesregierung umgeht Beschränkungen des Kurznachrichtendienstes Twitter mit ungewöhnlichen Maßnahmen: Die Tweets von Bundeskanzler Olaf Scholz und seinem Regierungssprecher Steffen Hebestreit werden ab sofort als Kopie auf den Regierungsseiten im Internet veröffentlicht. Das teilte ein Sprecher des Bundeskanzleramt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) mit.
Die Beiträge würden "als Screenshots auf bundesregierung.de und bundeskanzler.de abgebildet, um Nicht-Twitter-Nutzerinnen und -Nutzern das Mitlesen zu ermöglichen", sagte der Sprecher. Zu finden seien die gesammelten Bildschirmfotos der Meldungen in einem Ausklappmenü auf den Seiten.
Menschen ohne Account können keine Tweets mehr lesen
Hintergrund ist die Ankündigung von Twitter-Chef Elon Musk vom Anfang dieses Monats, die Abrufbarkeit des Dienstes bis auf Weiteres einzuschränken. Menschen ohne Twitter-Account können demnach gar keine Tweets mehr lesen, Nutzer mit verifizierten Accounts noch 10.000 Beiträge pro Tag lesen und Nutzer mit nicht verifizierten Accounts nur noch bis zu 1000 Beiträge pro Tag.
Es widerspreche den Grundsätzen der Bundesregierung, die offizielle Kommunikation des Bundeskanzlers und des Regierungssprechers allein registrierten Nutzern eines kommerziellen Dienstes bereitzustellen, hieß es aus dem Bundespresseamt gegenüber dem RND.
Die Regierung wolle auf Twitter keine Exklusivinhalte zur Verfügung stellen. Da Twitter es nicht mehr erlaubt, dass Tweets automatisch und frei lesbar auf Websites von Dritten einlaufen, müssten nun Screenshots händisch erstellt werden.