Bilanz für 2023 SPD verliert fast 15.000 Mitglieder
Die SPD verliert - nicht nur in der Wählergunst, sondern auch Mitglieder. Ende 2023 gehörten der Partei von Kanzler Scholz fast 15.000 Menschen weniger an als ein Jahr zuvor. Dafür stieg der Frauenanteil weiter.
Der Mitgliederschwund bei der SPD hält an. Zum 31. Dezember 2023 gehörten der Partei von Bundeskanzler Olaf Scholz 365.190 Mitglieder an und damit 14.671 weniger als ein Jahr zuvor, wie ein Parteisprecher mitteilte. Zuerst hatte der "Tagesspiegel" berichtet. Das entspricht einem Rückgang von 3,9 Prozent.
2022 hatte die SPD 13.866 Mitglieder verloren, 2021 waren es 10.578. Die Gesamtverluste sind auf Austritte und Sterbefälle zurückzuführen. Die Sozialdemokraten hatten Mitte der 1970er-Jahre für kurze Zeit mehr als eine Million Mitglieder. Seit Anfang der 1990er-Jahre schrumpft die Partei stetig.
Frauenanteil bei der SPD steigt
Der SPD-Sprecher wies darauf hin, dass die Zahl der Parteieintritte im vergangenen Jahr um fünf Prozent auf 9.584 zugenommen habe. Der Frauenanteil sei mit 33,56 Prozent erneut angestiegen.
Zwölf Prozent der Mitglieder der SPD waren zum Stichtag Ende Dezember unter 35 Jahre alt, die Gruppe der Mitglieder im Alter von 60 Jahren und aufwärts machte 57,62 Prozent aus.
Seit der Wahl von Olaf Scholz zum Bundeskanzler Ende 2021 haben die Sozialdemokraten rund 28.500 Mitglieder verloren. Unter der Kanzlerschaft Gerhard Schröders zwischen 1998 und 2005 hatte die SPD anfangs mehr als 750.000 Mitglieder, an deren Ende immer noch rund 600.000 Mitglieder.
SPD und CDU verlieren seit 1990 kontinuierlich Mitglieder
Trotz des Rückgangs war die SPD im Jahr 2022 noch immer die mitgliederstärkste Partei in Deutschland und lag vor der ebenfalls schrumpfenden CDU mit 371.986 Mitgliedern. Für 2023 haben die Christdemokraten noch keine Zahlen veröffentlicht. Die CDU verlor seit 1990 etwa die Hälfte ihrer Mitglieder. Noch stärker war der Schwund bei der SPD. 1990 waren 943.402 Menschen in Deutschland Mitglied der Sozialdemokraten.
In jüngster Zeit verzeichneten vor allem die Grünen ein Mitgliederwachstum. In den vergangenen zehn Jahren verdoppelte sich die Zahl ihrer Mitglieder (2022: 126.451). Für 2023 liegen noch keine Zahlen vor.
In einer früheren Version dieser Meldung hieß es, Ende 2023 hätten erneut fast 15.000 Menschen die Partei von Kanzler Scholz verlassen. Tatsächlich aber ging die Zahl der Mitglieder im gesamten Jahr 2023 um 15.000 zurück. Wir haben den Satz korrigiert.
Mehr zum Hintergrund dieser und anderer Korrekturen finden Sie hier: tagesschau.de/korrekturen