Blick vom Dorf Weilbach auf die 17 km Luftlinie entfernte Skyline von Frankfurt am Main.

Bauministerin Geywitz Raus aufs Land statt Wohnungsnot in der Stadt

Stand: 27.07.2024 01:36 Uhr

Sind Umzüge in ländliche Gebiete die Lösung, um den Wohnungsmarkt in Großstädten zu entlasten? Das schlägt Bauministerin Geywitz nun vor. Eine wichtige Rolle bei ihrer Idee spielt die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten.

Bundesbauministerin Klara Geywitz will Menschen angesichts der Wohnungsnot in Großstädten zum Umzug ins Umland oder in kleinere Städte bewegen. "Gerade in kleinen und mittelgroßen Städten ist das Potenzial groß, weil es dort auch Kitas, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und Ärzte gibt", sagte die SPD-Politikerin der Neuen Osnabrücker Zeitung. 

"Knapp zwei Millionen Wohnungen in Deutschland stehen leer. Aber in unseren Großstädten oder Metropolregionen herrscht ein riesiger Bedarf. Wir werden daher Ende des Jahres eine Strategie gegen den Leerstand vorlegen", sagte Geywitz. "Im November sollten wir so weit sein."

Homeoffice als neue Chance?

Viele Menschen hätten in der Vergangenheit für die Jobsuche ihre Heimat verlassen. "Homeoffice und Digitalisierung bieten aber inzwischen ganz neue Möglichkeiten für das Leben und Arbeiten im ländlichen Raum. Und diese wollen wir stärken", sagte Geywitz der Zeitung.

In Deutschland werden mehr neue Wohnungen gebraucht als entstehen. Die Ampelkoalition hatte sich zu ihrem Start vor drei Jahren vorgenommen, 400.000 neue Wohnungen pro Jahr zu bauen. Im vergangenen Jahr wurden bundesweit aber nur 295.000 Wohnungen fertig.

Bereits im vergangenen Jahr hatte Geywitz für den Umzug aufs Land geworben. Besonders für Familien biete der ländliche Raum "eine hohe Lebensqualität, weg vom Lärm der Großstadt", hatte sie damals gesagt. Gelinge es, das Leben auf dem Land attraktiver zu machen, würden sich mehr Menschen für ein Leben dort entscheiden und den Wohnungsmarkt in den Städten entlasten. 

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 27. Juli 2024 um 08:40 Uhr.