Eine Wärmepumpe vor einem Haus (Archiv)

Branchenverband BDH "Erhebliche Verunsicherung" am Heizungsmarkt

Stand: 31.12.2024 09:02 Uhr

200.000 verkaufte Wärmepumpen im Jahr 2024 - das sind deutlich weniger, als die Regierung geplant hatte. Laut Branchenverband liegt das auch am Heizungsgesetz. Es sei zu kompliziert, Modernisierungen würden aufgeschoben.

Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) hat von der kommenden Bundesregierung eine Überarbeitung des sogenannten Heizungsgesetzes gefordert. Es gelte, das Gebäudeenergiegesetz (GEG) auch als verständlicher für die Verbraucher zu gestalten, teilte der Verband mit. Das Gesetz solle entbürokratisiert und praxistauglicher werden. 

"Die komplexen Regelungen werden von vielen Verbrauchern als Zwang empfunden", so der BDH. Auch würden viele eine Heizungsmodernisierung aufschieben und auf mögliche Angebote ihrer Kommune im Zusammenhang mit den noch ausstehenden kommunalen Wärmeplänen warten. "Aktuell führen die Rahmenbedingungen nicht zu einer beschleunigten Heizungsmodernisierung", stellte der Verband fest.

Neufassung gilt seit bald einem Jahr

Die seit Anfang 2024 gültige Neufassung des Gesetzes regelt unter anderem den Einsatz Erneuerbarer Energien beim Einbau neuer Heizungen. Ziel ist der Umstieg auf klimafreundliche Wärmeerzeuger. Um die Novelle hatte es ein langes politisches Ringen gegeben. Nach Ansicht des BDH führte die Debatte über das Heizungsgesetz "zu einer erheblichen Verunsicherung der Verbraucher".

Der Verband schätzt, dass die Heizungsindustrie in Deutschland 2024 rund 740.000 Wärmeerzeuger verkaufte. Das sind deutlich weniger als im Rekordjahr 2023, als wegen Sonder- und Vorzieheffekten 1,3 Millionen Geräte verkauft wurden.

Der Heizungsabsatz bewege sich 2024 wieder auf dem langjährigen Niveau der Jahre 2014 bis 2019, hatte der Verband im Oktober erklärt. Für 2025 geht der BDH davon aus, dass ähnlich viele Geräte wie 2024 verkauft werden, will ein leichtes Wachstum aber nicht ausschließen.

Erdgasheizungen am meisten verkauft

Unter den 740.000 Geräten waren etwa 200.000 elektrisch betriebene Wärmepumpen. Auch hier geht der Verband für 2025 von einem ähnlichen Niveau oder einer Steigerung um maximal zehn Prozent aus. Die Bundesregierung hatte als Zielmarke die Installation von jährlich 500.000 Anlagen ausgegeben.

Bei den von Januar bis September verkauften Anlagen hatten Erdgasheizungen mit 57 Prozent den größten Anteil. 26 Prozent aller Wärmeerzeuger waren Wärmepumpen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 31. Dezember 2024 um 10:00 Uhr.