Nach Wahlniederlage Hans gibt CDU-Parteivorsitz im Saarland ab
Nach der Wahlniederlage der CDU im Saarland tritt der bisherige Ministerpräsident Hans nicht mehr zur Wiederwahl als Landesvorsitzender seiner Partei an. Diese muss sich damit personell neu aufstellen. Ein erster Bewerber hat sich schon gemeldet.
Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans gibt nach der schweren Niederlage bei der Landtagswahl den CDU-Landesvorsitz ab. Auf einem Parteitag am 28. Mai solle über die personelle Neuaufstellung entschieden werden, sagte der 44-Jährige nach einer Sitzung des CDU-Landesvorstands in Saarbrücken.
Der bisherige Landtagspräsident Stephan Toscani habe in der Sitzung des Gremiums seine Bereitschaft erklärt, für das Amt zu kandidieren, sagte Hans.
Andeutungen am am Sonntag
Hans war im März 2018 Ministerpräsident und Nachfolger von Annegret Kramp-Karrenbauer geworden, die damals in die Bundespolitik gewechselt war. Er führte seitdem eine große Koalition von CDU und SPD an. Im Herbst 2018 übernahm Hans auch den CDU-Vorsitz im Saarland.
Eine Entscheidung über einen Rücktritt hatte Hans bereits am Sonntagabend nach der Wahl angekündigt: "Es war mir eine Ehre, diesem Land gedient zu haben als Ministerpräsident und eine Ehre, euch als Parteivorsitzender gedient zu haben", sagte er. Er war erstmals bei einer Landtagswahl als Spitzenkandidat angetreten, konnte mit seiner Partei aber nicht die Position als stärkste Kraft verteidigen.
CDU verlor mehr als 12 Prozentpunkte
Die CDU kam nach dem vorläufigen endgültigen Endergebnis auf 28,5 Prozent der Stimmen und verlor im Vergleich zur Landtagswahl 2017 mehr als zwölf Prozentpunkte (Ergebnis 2017: 40,7 Prozent). Die CDU war seit mehr als 22 Jahren die stärkste Partei im Saar-Landtag gewesen. Nun wird sie von der SPD abgelöst, die mit 43,5 Prozent und 29 von 51 Sitzen im Landtag die absolute Mehrheit holte.