Essen Razzia gegen mutmaßliches Schleusernetzwerk
Bei einer großangelegten Razzia gegen ein mutmaßliches Schleusernetzwerk hat die Bundespolizei eine Person festgenommen. Die Beamten ermittelten in mehreren deutschen Städten und im Ausland. Es wurden außerdem Geld und Fahrzeuge beschlagnahmt.
In Essen hat die Bundespolizei bei einem Einsatz gegen ein mutmaßlich international tätiges Schleusernetzwerk einen Mann festgenommen. Der 38-jährige Syrer wurde am Morgen festgenommen, wie ein Sprecher der Bundespolizei mitteilte. Weitere Durchsuchungen gab es im brandenburgischen Nauen und in Regensburg in Bayern.
Nach Angaben der Behörde wurden in Rumänien, im westlich gelegenen Temeswar, vier weitere Tatverdächtige festgenommen. Zudem sei bereits in der vergangenen Woche eine Person in Bulgarien verhaftet worden.
Menschenschmuggel über die Balkanroute?
Die Beschuldigten stehen im Verdacht türkische und syrische Staatsangehörige von der Türkei aus nach Rumänien und Deutschland geschleust zu haben. Die Migranten sollen unter menschenunwürdigen Bedingungen über die sogenannte Balkanroute in tagelangen Fahrten in Lastwagen geschmuggelt worden sein. Mehr als 300 Menschen seien nach Rumänien gebracht worden, mindestens 560 nach Deutschland.
Bei den Razzien seien auch hochwertige Autos, Handys, Bargeld und weitere Beweismittel sichergestellt worden. Für den Transport von Rumänien sollen die Schleuser bis zu 5000 Euro verlangt haben, für eine Reise von der Türkei in die Europäische Union bis zu 10.000 Euro.
Internationale Ermittlergruppe fahndet
Im Rahmen eigener Ermittlungen hatte die serbische Polizei bereits im Juli 2022 einen mutmaßlichen Schleuser festgenommen. Im Dezember wurde eine internationale Ermittlungsgruppe mit deutscher, serbischer und rumänischer Beteiligung gebildet.
Die Bundespolizei arbeitet in dem Fall außerdem mit der Polizei in Österreich sowie mit Europol zusammen. Bei der Razzia am Mittwochmorgen seien 197 Einsatzkräfte in Deutschland und Rumänien beteiligt gewesen.