"Aktuelle Kamera" DDR-Nachrichtensprecher Feldmann gestorben
Bis 1989 präsentierte er in der "Aktuellen Kamera" die Abendnachrichten des DDR-Fernsehens. Nun ist Klaus Feldmann im Alter von 87 Jahren gestorben.
Der langjährige DDR-Nachrichtensprecher Klaus Feldmann ist tot. Er starb mit 87 Jahren in Berlin, wie eine Sprecherin des Eulenspiegel-Verlags mitteilte.
Der gelernte Buchdrucker aus Thüringen verlas 28 Jahre lang - von 1961 bis 1989 - die Nachrichten in der "Aktuellen Kamera" des DDR-Fernsehens. In dieser Position war Feldmann zumeist Verkünder der Erfolgsmeldungen und der Propaganda des SED-Politbüros. "Ich hatte diesen Beruf, in diesem Staat, bei diesem Sender und meine Aufgabe war es, diese Nachrichten fehlerfrei und so gekonnt - das war dann meine Eitelkeit - so gekonnt wie möglich rüberzubringen", erzählte Feldmann 1997.
Nach der Wende wird er Autor
Die Abwicklung des DDR-Fernsehens erlebte er nicht direkt mit. Wegen einer schweren Erkrankung verließ er den Sender Ende 1989. Später arbeitete er in der Öffentlichkeitsarbeit für die Dekra und schrieb Bücher.
Im Jahr 2016 veröffentlichte er Anekdoten und Geschichten aus Rundfunk und Fernsehen im Sozialismus, die eigentlich nicht passieren sollten - etwa Versprecher wie "bunte Transparente und Bruchbänder" oder das "Pilotbüro der SED". Diese hätten zwar für Lacher beim Publikum gesorgt, so Feldmann. Etliche Kollegen hätten aber Angst gehabt, dafür belangt zu werden.
Er erinnerte auch daran, dass eine Nachricht über Erich Honecker immer an erster Stelle verlesen werden musste - aber nicht ohne Titel "Generalsekretär des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) und Vorsitzender des Staatsrates der Deutschen Demokratischen Republik". In jeder Sendung hätten sich die DDR-Bürger mehrmals erklären lassen müssen, wer Honecker sei.