Beliebteste Vornamen Hannah ist auf dem Rückzug
Bei den beliebtesten Vornamen für Kinder gibt es wenig Bewegung: Emilia und Noah bleiben das dritte Jahr in Folge an der Spitze, so die Auswertung der Gesellschaft für deutsche Sprache. Dafür rutscht ein bis vor kurzem populärer Name ab.
Emilia und Noah sind auch im vergangenen Jahr die beliebtesten Vornamen für Kinder in Deutschland gewesen. Beide Namen lagen 2022 und damit das dritte Jahr in Folge auf den Spitzenplätzen, wie die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in ihrer jährlichen Auswertung mitteilte. Noah hält sich sogar seit 2019 auf der Spitzenposition. Bei den Mädchen folgten auf den weiteren beiden Plätzen Sophia bzw. Sofia sowie Emma, bei den Jungen Matt(h)eo bzw. Mat(h)eo und Leon.
Marie wieder in den Top Ten
Auffällig bei den Mädchennamen ist demnach, dass Hanna beziehungsweise Hannah auf dem Rückzug ist. Belegte der Name noch drei Jahre zuvor den Spitzenplatz und 2021 Platz zwei, rutschte er nun auf Platz fünf ab. Lina und Mila tauschten die Plätze, Ella sowie Klara oder Clara liegen weiterhin auf Platz acht und neun der Rangliste. Marie schaffte es indes wieder in die Top Ten, ebenso wie Henry bei den Jungen.
Generell gibt es wenig Bewegung in den Namenslisten. Bei den Jungen halten sich Finn und Paul auf Platz vier und fünf. Elias und Emil rutschten in der Beliebtheit einen Platz hoch und zogen damit an Luca vorbei, der weniger häufig für Babys ausgewählt wird und sich nun auf dem achten Platz wiederfindet. Louis beziehungsweise Luis ist neuntbeliebtester Jungenname vor Henry.
Breite Namensvielfalt
Für die Namen auf der Top-Ten-Liste gelte keineswegs, dass jedes zweite Kind in der Kita so gerufen werde, erläuterte GfdS-Geschäftsführerin Andrea Ewels. Selbst der häufigste Mädchenname Emilia hat einen Anteil von lediglich knapp 1,4 Prozent an allen vergebenen weiblichen Namen. Bei den Jungen liegt Noah nur leicht über einer Quote von 1,4 Prozent.
Die Standesämter hätten im vergangenen Jahr nahezu 70.000 verschiedene Namen gemeldet, nach rund 65.000 Namen im Vorjahr. "Diese Namensvielfalt spiegelt gesellschaftliche Vielfalt wider." Dabei gibt es auch je nach Bundesland Unterschiede, in Berlin zum Beispiel steht bei den Jungen nun der Name Mohammed bei der Häufigkeit an erster Stelle, im Saarland und Mecklenburg-Vorpommern ist es Finn.
Kurz mit hellen Vokalen
Viele der Namen erfüllen der GfdS zufolge die gängigen Trends: Sie sind kurz, haben viele und helle Vokale wie e und i und enden auf a. Die meisten Namen beginnen zudem mit E, M und L. Das trifft auf 13 der 20 Topnamen zu.
Ihre Liste veröffentlicht die GfdS seit 1977. Die Angaben basieren auf den Daten von mehr als 750 Standesämtern, die knapp eine Million Einzelnamen übermittelten. Mehr als 90 Prozent aller im vergangenen Jahr vergebenen Namen werden somit erfasst.
1. Emilia
2. Sophia/Sofia
3. Emma
4. Mia
5. Hannah/Hanna
6. Lina
7. Mila
8. Ella
9. Klara/Clara
10. Marie
1. Noah
2. Mat(h)eo/Matt(h)eo
3. Leon
4. Finn
5. Paul
6. Elias
7. Emil
8. Luca/Luka
9. Louis/Luis
10. Henry/Henri