Lokführerstreik beendet Zugverkehr laut Bahn planmäßig angelaufen
Nach dem Warnstreik der GDL läuft der Bahnverkehr wieder weitgehend stabil. Fahrgäste müssen sich heute aber auf volle Züge einstellen. Auch seien noch vereinzelt Abweichungen vom Fahrplan möglich, so die Bahn.
Nach dem Ende des Lokführerstreiks rollt der Zugverkehr bei der Deutschen Bahn wieder nach dem regulären Fahrplan. Das teilte das Unternehmen mit. Mit Betriebsbeginn am frühen Samstagmorgen sei das normale Angebot im Fern-, Regional- und S-Bahnverkehr wieder aufgenommen worden.
Es könne im Tagesablauf allerdings noch zu vereinzelten Abweichungen kommen. Für das gesamte Wochenende müssten sich Fahrgäste allerdings auf volle Züge einstellen. Die Bahn empfiehlt, sich weiterhin über die eigenen Verbindungen vor Fahrtantritt zu informieren.
Der Notfahrplan habe während des Streiks von Donnerstagabend bis Freitagabend verlässlich funktioniert, so die Bahn. Im Fernverkehr seien rund ein Fünftel der ICE- und IC-Züge gefahren, das Angebot im Regional- und S-Bahnverkehr sei stark reduziert gewesen. Im Güterverkehr bildete sich ein Rückstau, der sich nach Angaben der Bahn erst in einigen Tagen vollständig auflösen dürfte.
Bahn nennt Streik "völlig unnötig"
Die GDL hatte 24 Stunden lang den Personenverkehr bestreikt und für 28 Stunden den Güterverkehr. Die Bahn nannte den Ausstand völlig unnötig und eine große Herausforderung. Das Unternehmen habe noch mit dem Wintereinbruch zu kämpfen gehabt, zudem stehe am Sonntag der Fahrplanwechsel mit zahlreichen neuen Verbindungen an.
Detlef Neuß, Bundesvorsitzender Fahrgastverband Pro Bahn, kritisierte auf tagesschau24 die kurzfristige Ankündigung des Streiks. Pendler hätten sich darauf nicht mehr einstellen können. Der Ärger bei vielen Bahnkunden sei berechtigt, so Neuß. "Aber wir müssen auch berücksichtigen, dass die Belastung bei den Angestellten der Bahn ausgesprochen groß ist."
Weselsky: Streiks werden länger und intensiver
Wie es in dem Tarifkonflikt weitergeht, ist derzeit unklar. Die GDL hat zu einer Urabstimmung über unbefristete Streiks aufgerufen. Das Ergebnis soll am 19. Dezember bekanntgegeben werden. Bislang gibt es keine neuen Verhandlungstermine mit der Bahn. Die GDL hatte Ende November die Gespräche mit dem Staatskonzern für gescheitert erklärt.
Über die Weihnachtszeit bis zum 7. Januar will die GDL nicht streiken. Allerdings könnten Bahnreisenden danach längere Ausstände bevorstehen. GDL-Gewerkschaftschef Claus Weselsky deutete bereits an, dass es im Januar weiter gehe: Nach der Streikpause "werden die Streiks länger und intensiver", sagte er dem Bayerischen Rundfunk.