Fahndung nach G20-Krawallen Maas bittet EU-Partner um schnelle Hilfe
Die Verantwortlichen der G20-Krawalle sollen so schnell wie möglich ausfindig gemacht werden. Hierfür hat Bundesjustizminister Maas die EU-Partner offenbar um rasche Unterstützung gebeten. Die verbesserte Zusammenarbeit solle auch in Zukunft "Krawalltourismus" unterbinden.
Nach den schweren Krawallen beim G20-Gipfel in Hamburg appelliert die Bundesregierung laut einem Pressebericht an ihre EU-Partner, ihre Fahndung nach den Verantwortlichen zu verstärken. "Viele Fotos und Videoaufnahmen werden jetzt ausgewertet, um die Täter namhaft zu machen. Dabei sind wir auch auf die Unterstützung unserer ausländischen Partner angewiesen", schrieb Justizminister Heiko Maas nach Informationen der Funke Mediengruppe an seine europäischen Kollegen.
Der Minister ersucht die EU-Justizminister dem Bericht zufolge, deutsche Rechtshilfeersuchen im Zusammenhang mit den G20-Krawallen von den nationalen Behörden vordringlich bearbeiten zu lassen. Zugleich bitte er darum, rasch Europäische Haftbefehle zu vollstrecken, die von deutscher Seite ausgestellt würden. Die Zusammenarbeit solle so verbessert werden, "dass nicht beim nächsten Gipfeltreffen ein anderer Staat und eine andere Stadt von europäischen Krawalltouristen heimgesucht werden".
51 Verdächtige in U-Haft
Der Hamburger G20-Gipfel war von massiven Krawallen begleitet worden, an denen sich auch zahlreiche Täter aus dem Ausland beteiligt hatten. Zurzeit sitzen 51 Verdächtige in Untersuchungshaft. Unter ihnen sind neben zahlreichen Deutschen auch Bürger aus Frankreich, Italien, Spanien, Russland, den Niederlanden, der Schweiz und Österreich. Die Hamburger Polizei richtete eine Sonderkommission ein.
Der linken Szene zugerechnete Gewalttäter zündeten Autos an, lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei und plünderten Geschäfte. Bei den Einsätzen rund um den Gipfel wurden nach Polizeiangaben 476 Beamte verletzt.