Integration in den Arbeitsmarkt Kommunen sehen großen Nachholbedarf
Die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt gehe in Deutschland nicht schnell genug, warnt der Deutsche Städte- und Gemeindebund. Schuld seien die "starren Konzepte", mit denen die Herausforderung angegangen werde. Dänemark gebe da ein besseres Beispiel ab.
Die Kommunen haben vor zu großen Lücken bei der Integration von Flüchtlingen in den deutschen Arbeitsmarkt gewarnt. Hier müssten noch "gewaltige Anstrengungen" unternommen werden, damit diese besser gelinge, mahnte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, im Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Mehr Flüchtlinge beziehen Hartz IV
Mitte 2017 hätten fast 600.000 Flüchtlinge als erwerbsfähige Leistungsberechtigte die Grundsicherung Hartz IV bezogen, führte Landsberg aus. Gegenüber 2016 bedeute das ein Plus von 250.000 Menschen. Zum gleichen Zeitpunkt 2017 seien jedoch weniger als 200.000 Flüchtlinge einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgegangen.
Den Grund für die schleppende Integration sieht Landsberg in den "starren Mustern", mit denen Deutschland versuche, dieses Problem zu lösen. Neue Herausforderungen müssten auch mit neuen Konzepten angegangen werden.
Vorbild Dänemark
Als positives Beispiel führte Landsberg etwa Dänemark an. Hier gelinge die Integration in die Arbeitswelt wesentlich schneller, da Flüchtlinge parallel an den Arbeitsmarkt herangeführt würden und die dänische Sprache erlernten.
Zugleich appellierte der Hauptgeschäftsführer an Unternehmen, mehr Engagement aufzubringen. Landsberg schlug etwa lokale Bündnisse vor, in denen Kommunen, Handelskammern, Unternehmen, regionale Wirtschaft und Ausbildungseinrichtungen kooperieren.