Demos gegen G7-Gipfel Faeser ruft zu Gewaltfreiheit auf
Einen Tag vor dem G7-Gipfel wollen in München 20.000 Menschen protestieren. Bundesinnenministerin Faeser rief die Kritiker zur Gewaltfreiheit auf. Am meisten Sorgen mache ihr die linksextremistische Szene.
Vor dem G7-Gipfel in Bayern hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser die Kritiker des Gipfeltreffens zur Gewaltfreiheit aufgerufen. "Ich erwarte von allen Demonstranten, dass sie friedlich protestieren, niemanden verletzen und keine Autos oder Geschäfte zerstören", sagte Faeser dem Nachrichtenportal "t-online". Streit in der Sache sei ein Grundpfeiler unserer Demokratie. "Ich habe aber keinerlei Verständnis dafür, dass man Protest mit Gewalt verknüpft."
"Auf alle Eventualitäten vorbereitet"
Faeser zeigte sich zufrieden mit den Vorbereitungen für die Sicherheit des Treffens, bei dem von morgen an die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten auf Schloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchen tagen. "Wichtig ist, dass wir auf alle Eventualitäten vorbereitet sind. Und das sind wir."
Dennoch sei sie "an diesem Wochenende sicher angespannter als sonst", sagte Faeser. "Am meisten Sorgen machen mir ganz klar die Gruppen aus der linksextremistischen Szene. Da haben wir im Vorfeld des Gipfel-Wochenendes bereits vermehrte Aktivitäten registriert."
20.000 Demo-Teilnehmer angemeldet
Einen Tag vor dem Gipfel wollen heute in München Tausende Menschen protestieren. Ein Bündnis zahlreicher Organisationen hat zur Großkundgebung auf der Theresienwiese und zu einer Demonstration durch die Münchner Innenstadt aufgerufen.
Laut Polizei sind 20.000 Teilnehmer angemeldet. Die Kritiker des G7-Gipfels fordern als Konsequenz aus dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ein schnelles Ende der Abhängigkeit von Öl, Gas und Kohle. Außerdem verlangen sie einen konsequenten Kampf gegen Klimakrise und Artensterben sowie mehr Einsatz gegen Hunger, Armut und Ungleichheit. Zum Trägerkreis des Protestbündnisses zählen der WWF, Greenpeace, Attac, Campact und Brot für die Welt.
Der G7-Gipfel auf Schloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchen beginnt morgen. Sieben führende Industrienationen wollen dabei drei Tage lang über globale Themen beraten, etwa den Ukraine-Krieg, den Klimawandel oder weltweite Hungersnöte. Bereits zwei Tage vor Beginn des Treffens der Staats- und Regierungschefs begann die Polizei mit umfangreichen Fahrzeugkontrollen. Demonstranten errichteten ein Protestcamp.