ARD-Vorwahlumfragen Kretschmann und Dreyer haben die Nase vorn
Am 14. März finden die Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz statt. ARD-Umfragen zeigen: Die Grünen mit Ministerpräsident Kretschmann und die SPD mit Landeschefin Dreyer haben erneut beste Chancen.
Eineinhalb Wochen vor der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz liegt die SPD in der ARD-Vorwahlumfrage bei 30 Prozent und wäre damit weiter stärkste Kraft in dem Bundesland. Die Grünen, die an der aktuellen Regierung beteiligt sind, könnten mit zwölf Prozent der Stimmen rechnen. Die FDP, die ebenfalls an der Regierung in dem Bundesland beteiligt ist, käme auf neun Prozent.
Die CDU hätte 28 Prozent in Aussicht. AfD und FDP lägen gleichauf bei neun Prozent. Die Freien Wähler sind vor fünf Jahren deutlich an der Mandatsschwelle gescheitert; könnten aber in zehn Tagen erstmals den Einzug in den Mainzer Landtag schaffen und lägen aktuell bei fünf Prozent. Die Linke würde mit aktuell drei Prozent den Sprung in den Landtag nicht schaffen. Alle anderen Parteien kämen zusammengenommen auf vier Prozent.
Bewegungen sind jedoch bis zum Wahltag am 14. März weiterhin möglich. Jeder Achte gibt in der aktuellen Befragung in Rheinland-Pfalz an, dass eine Änderung der Parteipräferenz bis zum Wahlsonntag nicht ausgeschlossen ist, für gut zwei Drittel ist nach eigenen Angaben die Entscheidung dagegen bereits gefallen.
Mehr als die Hälfte für Ministerpräsidentin Dreyer
Wenn die Wahlberechtigten in Rheinland-Pfalz ihren Ministerpräsidenten oder ihre Ministerpräsidentin direkt wählen könnten - und dabei die Wahl hätten zwischen Amtsinhaberin Malu Dreyer und Herausforderer Christian Baldauf - so würden sich 53 Prozent für die SPD-Ministerpräsidentin Dreyer und 29 Prozent für den CDU-Herausforderer Baldauf entscheiden.
Aktuell regiert in Rheinland-Pfalz die SPD gemeinsam mit Grünen und FDP. Mit der Arbeit dieser Koalition sind aktuell 56 Prozent zufrieden oder sehr zufrieden. Geht es um die Führung einer künftigen Landesregierung, so wollen 44 Prozent eine SPD-geführte Landesregierung; 34 Prozent sprechen sich für eine Landesregierung aus, die von der CDU geführt wird.
Grüne in Baden-Württemberg klar stärkste Kraft
Seit zehn Jahren stellen die Grünen in Baden-Württemberg mit Winfried Kretschmann den Ministerpräsidenten. Wenn die Wahlberechtigten in Baden-Württemberg ihren Landeschef direkt wählen könnten und dabei die Wahl hätten zwischen Amtsinhaber Kretschmann und Herausforderin Susanne Eisenmann, so würden sich 65 Prozent für den Grünen Kretschmann und 17 Prozent für die CDU-Bildungsministerin Eisenmann entscheiden.
Beide Politiker regieren aktuell gemeinsam in einer Koalition, die sie nach der Landtagswahl 2016 eingegangen sind. Mit der Arbeit der grün-schwarzen Koalition sind aktuell 59 Prozent der Bürger zufrieden oder sehr zufrieden. Geht es um die Führung einer künftigen Landesregierung, so sprechen sich 33 Prozent für eine CDU-geführte Landesregierung aus. Allerdings wollen 48 Prozent eine Landesregierung, die von den Grünen geführt wird.
Das scheint laut der aktuellen ARD-Vorwahlumfrage auch möglich: Wenn in Baden-Württemberg schon am kommenden Sonntag der Landtag neu gewählt würde, dann kämen die Grünen auf 33 Prozent und die CDU auf 25 Prozent. Die AfD läge bei zwölf Prozent; SPD und FPD lägen gleichauf bei zehn Prozent. Die Linke würde mit aktuell vier Prozent nicht in den Landtag einziehen. Bei einem solchen Wahlausgang könnte die grün-schwarze Koalition weiterregieren. Eine Koalition von CDU und SPD hätte aktuell ebenso wie andere Zweierbündnisse keine Mehrheit.
Zwei Drittel haben ihre Entscheidung bereits getroffen
Auch hier sind Bewegungen bis zum 14. März weiterhin möglich. Jeder Siebte gibt in der aktuellen Umfrage in Baden-Württemberg an, dass eine Änderung der Parteipräferenz bis zum Wahlsonntag nicht ausgeschlossen ist, für knapp zwei Drittel ist nach eigenen Angaben die Entscheidung dagegen bereits gefallen.
Bei beiden Umfragen handelt es sich ausdrücklich um keine Prognose, sondern um die politische Stimmung in der laufenden Woche. Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele Wählerinnen und Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung hat zudem die letzte Phase des Wahlkampfs mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern.
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Rheinland-Pfalz
Erhebungsmethode: Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung
Erhebungszeitraum: 01. bis 03. März 2021
Fallzahl: 1.186 Befragte (774 Telefoninterviews und 412 Online-Interviews)
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Baden-Württemberg
Erhebungsmethode: Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung
Erhebungszeitraum: 01. bis 03. März 2021
Fallzahl: 1.185 Befragte (773 Telefoninterviews und 412 Online-Interviews)
Gewichtung: nach soziodemographischen Merkmalen und
Rückerinnerung Wahlverhalten Sonntagsfrage mit separater Gewichtung
Schwankungsbreite: 2* bis 3** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 10 Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent
Durchführendes Institut: infratest dimap
Die Ergebnisse sind auf ganze Prozentwerte gerundet, um falsche Erwartungen an die Präzision zu vermeiden. Denn für alle repräsentativen Befragungen müssen Schwankungsbreiten berücksichtigt werden. Diese betragen im Falle eine Erhebung mit 1000 Befragten bei großen Parteien rund drei Prozentpunkte, bei kleineren Parteien etwa einen Punkt. Hinzu kommt, dass der Rundungsfehler für kleine Parteien erheblich ist. Aus diesen Gründen wird keine Partei unter drei Prozent in der Sonntagsfrage ausgewiesen.