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ARD-DeutschlandTrend extra Schulz und Merkel gleichauf

Stand: 25.01.2017 22:21 Uhr

Knapp zwei Drittel der Deutschen befürworten eine Kanzlerkandidatur des designierten SPD-Chefs Schulz. Das geht aus dem ARD-DeutschlandTrend extra hervor. Zudem käme Schulz bei einer Direktwahl auf 41 Prozent - genauso viel wie Kanzlerin Merkel.

Von Von Friederike Hofmann, WDR

Martin Schulz will ein neues Kapitel SPD-Geschichte schreiben und man kann durchaus sagen, die Bürger sind am Tag nach der Entscheidung fast schon etwas euphorisch: 64 Prozent der Befragten halten Martin Schulz für einen guten Kanzlerkandidaten für die SPD. Gerade mal 14 Prozent der Befragten tun dies nicht. Das hat eine Umfrage des ARD-DeutschlandTrends im Auftrag der tagesthemen ergeben.

Auch bei den eigenen Anhängern kommt die Entscheidung sehr positiv an: 81 Prozent der SPD-Anhänger sind der Meinung, dass Schulz ein guter Kanzlerkandidat für die SPD ist. Nur vier Prozent sind dies nicht.

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Schulz gleichauf mit Merkel

Auch gegenüber Bundeskanzlerin Angela Merkel muss sich Schulz als Kanzlerkandidat nicht verstecken. Wenn man den Bundeskanzler direkt wählen könnte, lägen Schulz und Merkel gleichauf: 41 Prozent der Befragten würden sich für Merkel entscheiden (-2 Punkte im Vergleich zu Dezember). Ebenso viele, 41 Prozent, würden Schulz wählen (+5 im Vergleich zu Dezember). Elf Prozent der Befragten geben an, dass keiner der beiden Politiker als Regierungschef infrage kommt.

Anerkennung für Gabriels Rücktritt

Noch-Parteichef Sigmar Gabriel hat vor allem seine eigene Partei mit dem überraschenden Entschluss etwas überrumpelt - trotzdem ist die Entscheidung für viele eine gute Nachricht: 79 Prozent der Bürger finden es gut, dass Gabriel Schulz den Vortritt gelassen hat. 69 Prozent der Bürger glauben, dass der SPD mit Schulz ein Neuanfang gelingen wird. Von den SPD-Anhängern sind sogar 85 Prozent dieser Meinung. 51 Prozent aller Befragten sind der Auffassung, dass Schulz ein gutes Gespür für die Sorgen der Bürger hat.

Merkel führungsstärker, Schulz glaubwürdiger

Interessant ist auch, welche Eigenschaften die Bürger Merkel und Schulz zuschreiben. Im Vergleich attestieren 79 Prozent der Befragten Merkel Führungsstärke, bei Schulz tun dies 60 Prozent. 78 Prozent halten Merkel für kompetent, 68 Prozent tun dies bei Schulz. Dass Merkel glaubwürdig ist, finden 64 Prozent der Befragten. Hier liegt Schulz knapp vorn: 65 Prozent halten ihn für glaubwürdig.

Bei den Sympathiewerten sieht es für ihn noch etwas besser aus. Merkel wird von 63 Prozent der Befragten als sympathisch empfunden, Schulz von 69 Prozent. Schulz ist der Kanzlerin im Profilvergleich also eng auf den Fersen. Und das, obwohl 65 Prozent der Befragten angeben, bisher nicht zu wissen, für welche Politik Schulz eigentlich steht.

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Schlechte Werte für Gabriel

Gabriel erreicht im Profilvergleich durchgängig schlechtere Werte als Martin Schulz: 39 Prozent halten ihn für führungsstark, 53 Prozent für kompetent, 40 Prozent für glaubwürdig und 45 Prozent für sympathisch.

Untersuchungsanlage

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/ Dual Frame
Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)***

Fallzahl: 1011 Befragte
Erhebungszeitraum: 25. Januar 2017
Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
Durchführendes Institut: Infratest dimap

* bei einem Anteilswert von fünf Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent
*** Die Ergebnisse sind auf ganze Prozentwerte gerundet, um falsche Erwartungen an die Präzision zu vermeiden. Denn für alle repräsentativen Befragungen müssen Schwankungsbreiten berücksichtigt werden. Diese betragen im Falle eine Erhebung mit 1000 Befragten bei großen Parteien rund drei Prozentpunkte, bei kleineren Parteien etwa einen Punkt. Hinzu kommt, dass der Rundungsfehler für kleine Parteien erheblich ist. Aus diesen Gründen wird deshalb keine Partei unter drei Prozent in der Sonntagsfrage ausgewiesen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichteten die tagesthemen am 25. Januar 2017 um 22:15 Uhr.