DeutschlandTrend

ARD-DeutschlandTrend Ampel in Umfrage erneut ohne Mehrheit

Stand: 08.12.2022 23:55 Uhr

Die Ampelkoalition ist seit einem Jahr im Amt - doch bei einer erneuten Wahl würde sie laut ARD-DeutschlandTrend wohl weiter keine Mehrheit mehr bekommen. 42 Prozent der Befragten erwarten zudem eine Verschlechterung der eigenen Wirtschaftslage.

Die Ampelparteien SPD, Grünen und FDP verfehlen auch im aktuellen DeutschlandTrend im ARD-Morgenmagazin eine eigene Mehrheit: Sie erreichen zusammen nur 42 Prozent. Im Vergleich zur Erhebung vom 1. Dezember kommt es nur zu geringen Veränderungen bei der Parteienpräferenz der Bürgerinnen und Bürger.

Florian Riesewieck, WDR, zum aktuellen ARD-DeutschlandTrend

Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, käme die Union aus CDU/CSU auf 29 Prozent der Stimmen und bliebe stärkste Kraft, würde dabei jedoch einen Prozentpunkt einbüßen. Bündnis 90/Die Grünen erreichten ebenso unverändert 18 Prozent wie die SPD. 15 Prozent der Befragten würden sich für die AfD entscheiden. Die FDP könnte auf sechs Prozent zulegen (plus ein Prozentpunkt). Die Linke bliebe bei fünf Prozent.

42 Prozent erwarten Verschlechterung der eigenen Wirtschaftslage

In der Umfrage wurde auch auf die wirtschaftlichen Erwartungen eingegangen. Die sind bei den Deutschen weiterhin gedämpft - wenn auch nicht mehr so stark wie in der Umfrage vom Juli. Laut DeutschlandTrend rechnet weit mehr als jeder Dritte (42 Prozent) aufgrund von hoher Inflation und drohender Rezession damit, dass es ihm in einem Jahr wirtschaftlich schlechter als heute geht. Dabei ist die Skepsis im Vergleich zur Umfrage aus dem Juli leicht rückläufig (minus sechs Prozentpunkte). 47 Prozent der Befragten glauben, dass die persönlichen Verhältnisse etwa gleich bleiben, acht Prozent gehen von einer besseren persönlichen Lage in den kommenden zwölf Monaten aus.

Pessimistisch hinsichtlich der eigenen wirtschaftlichen Perspektiven sind vor allem Menschen mit niedrigem Einkommen und Bürgerinnen und Bürger aus Ostdeutschland. Jeder Zweite mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen unter 1500 Euro befürchtet, dass es ihm 2023 wirtschaftlich schlechter geht. Davon sind auch 49 Prozent der befragten Ostdeutschen überzeugt.

Fast jeder Zweite für Flick als Bundestrainer

Ein weiteres Thema des aktuellen DeutschlandTrends war das frühe Ausscheiden der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Katar. Der DFB setzt trotzdem weiter auf Hansi Flick als Bundestrainer - und diese Entscheidung findet auch die Zustimmung der befragten Deutschen im DeutschlandTrend. 45 Prozent sprechen sich dafür aus, an dem Nationaltrainer festzuhalten. Nur jeder Fünfte (21 Prozent) plädiert für seine Ablösung. Rund ein Drittel der Befragten (34 Prozent) kann oder will sich zur Trainerfrage nicht äußern.

Untersuchungsanlage

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Erhebungsmethode: Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung
Erhebungszeitraum: 06. bis 07. Dezember 2022
Fallzahl: 1259 Befragte (823 Telefoninterviews und 436 Online-Interviews)
Gewichtung: nach soziodemographischen Merkmalen und Rückerinnerung Wahlverhalten; Sonntagsfrage mit separater Gewichtung
Schwankungsbreite: 2 Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 10 Prozent
3 Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 50 Prozent
Durchführendes Institut: infratest dimap


Die Ergebnisse sind auf ganze Prozentwerte gerundet, um falsche Erwartungen an die Präzision zu vermeiden. Denn für alle repräsentativen Befragungen müssen Schwankungsbreiten berücksichtigt werden. Diese betragen im Falle einer Erhebung mit 1000 Befragten bei großen Parteien rund drei Prozentpunkte, bei kleineren Parteien etwa einen Punkt. Hinzu kommt, dass der Rundungsfehler für kleine Parteien erheblich ist. Aus diesen Gründen wird keine Partei unter drei Prozent in der Sonntagsfrage ausgewiesen.

Markus Sambale, Markus Sambale, ARD Berlin, 08.12.2022 00:59 Uhr