ARD-DeutschlandTrend Grüne bleiben vor der Union
Das Umfragehoch der Grünen hält an: Im DeutschlandTrend für das ARD-Morgenmagazin bleiben sie knapp vor CDU und CSU. Bei der Frage, wer eine künftige Regierung anführen soll, liegt allerdings die Union vorne.
Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, kämen die Grünen laut DeutschlandTrend für das ARD-Morgenmagazin auf 25 Prozent der Wählerstimmen. Die Union aus CDU und CSU wäre mit 24 Prozent zweitstärkste Kraft. Für die SPD würden sich 15 Prozent entscheiden, für die AfD elf Prozent. Die Linke käme auf sieben Prozent der Stimmen, die FDP auf zwölf Prozent.
Insgesamt käme die Regierungskoalition aus Union und SPD auf nur noch 39 Prozent der Stimmen.
Vorsprung für Bündnis unter Unions-Führung
Eine relative Mehrheit der Befragten wünscht sich allerdings eine Bundesregierung unter Unionsführung. Bei der Frage, welche der drei Parteien mit Ambitionen aufs Kanzleramt die nächste Regierungskoalition führen soll, sprechen sich 31 Prozent für ein Bündnis unter Führung von CDU/CSU aus, 21 Prozent wünschen sich die Grünen, 17 Prozent setzen auf die SPD. Immerhin drei von zehn Befragten können oder wollen sich aktuell nicht zwischen den drei Optionen entscheiden.
Eine unionsgeführte Bundesregierung wird von den älteren Bundesbürgern (36 Prozent) deutlich häufiger präferiert als von den Jüngeren (28 Prozent). Umgekehrt favorisieren jüngere Wahlberechtigten (26 Prozent) stärker als ältere (16 Prozent) eine Bundesregierung unter Führung der Grünen.
Die Anhänger der Union (81 Prozent), SPD (80 Prozent) und Grünen (88 Prozent) setzen erwartungsgemäß überwiegend auf die eigene Partei. 48 Prozent der FDP-Anhänger präferiert ein CDU/CSU-geführtes Bündnis, die Anhänger der Linken setzen eher auf eine SPD- (33 Prozent) als eine Grünen-geführte Koalition (25 Prozent). Für die Mehrheit der AfD-Anhänger (57 Prozent) ist weder eine Unions- noch eine Grünen- oder SPD-geführte Bundesregierung eine wünschenswerte Option.
Kritik mit Corona-Krisenmanagement überwiegt weiterhin
Die Unzufriedenheit mit dem Corona-Krisenmanagement der Politik nimmt zwar langsam ab, ist aber immer noch ausgeprägt vorhanden. 65 Prozent der befragten Wahlberechtigten äußerten sich unzufrieden damit, wie die Corona-Maßnahmen begründet und erklärt werden - das waren sieben Prozentpunkte weniger als im April. Zufrieden mit der Kommunikation waren 32 Prozent - fünf Prozentpunkte mehr als im April.
Trotz steigender Zahlen überwiegt mit 62 Prozent auch weiterhin die Kritik an den Corona-Impfungen deutlich. Immerhin gut jeder Dritte (36 Prozent) äußert sich mittlerweile allerdings positiv zur Impfkampagne. Im April war es nur jeder Siebte gewesen (15 Prozent).
Das Urteil zur Corona-Impfkampagne ist entscheidend vom Alter der Befragten und damit von der Chance auf eine eigene Immunisierung abhängig. Bei den über 65-Jährigen stellt jeder Zweite (50 Prozent) der Impfkampagne ein positives Zeugnis aus, bei den unter 65-Jährigen sind es nur drei von zehn.
Erhebungsmethode: Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung
Erhebungszeitraum: 10. bis 11. Mai 2021
Fallzahl: 1.198 Befragte (781 Telefoninterviews und 417 Online-Interviews)
Gewichtung: nach soziodemographischen Merkmalen und Rückerinnerung Wahlverhalten
Sonntagsfrage mit separater Gewichtung
Fehlertoleranz: 2* bis 3** Prozentpunkte
Durchführendes Institut: infratest dimap
* bei einem Anteilswert von 10 Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent