Gasspeicher in Deutschland Verbrauch steigt - Versorgung gesichert
Die winterlichen Temperaturen sorgen seit einigen Wochen dafür, dass die Füllstände in deutschen Gasspeichern sinken. Mit aktuell 83,8 Prozent sind sie aber gut gefüllt. Im Durchschnitt wurde weniger verbraucht als in vorherigen Jahren.
Das Winterwetter hat in der vergangenen Woche das Gassparen erschwert: Insgesamt lag der Gasverbrauch in der dritten Kalenderwoche dennoch 9,4 Prozent unter dem durchschnittlichen Verbrauch der vorangegangen Jahre von 2018 bis 2021. In der Woche davor hatte der Rückgang vor allem wegen deutlich höherer Temperaturen allerdings noch bei 34 Prozent gelegen.
Zusammengenommen lag der temperaturbereinigte Verbrauch in den Wochen zwei und drei des laufenden Jahres rund 19,5 Prozent unter dem Referenzwert der Jahre 2018 bis 2021, wie die Bundesnetzagentur in ihrem täglichen Gaslagebericht mitteilte.
Füllstände sinken seit Anfang des Jahres
"In der 3. Kalenderwoche sparen wir temperaturbedingt (zu) wenig Gas", schrieb Behördenpräsident Klaus Müller auf Twitter. "Trotz gut gefüllter Gasspeicher und wichtiger neuer LNG-Terminals brauchen wir für den Winter 23/24 20 Prozent Einsparungen", so Müller weiter.
Die Füllstände in Deutschland gehen seit dem 9. Januar insgesamt zurück. Davor war - jahreszeitlich untypisch - mehr als zwei Wochen lang eingespeichert worden. Laut Deutschem Wetterdienst ist ab kommender Woche mit leicht steigenden Temperaturen zu rechnen.
Heute sanken die Füllstände der Gasspeicher nun den zweiten Tag in Folge um einen Prozentpunkt. Das geht aus Daten des europäischen Gasspeicherverbandes GIE hervor. Am Mittwochmorgen lag der Füllstand demnach bei 83,8 Prozent. Zum Vergleich: Am 24. Januar vor einem Jahr lag der Füllstand bei 37,8 Prozent.
Gasspeicher als Puffer
Die Speicher dienen dazu, Schwankungen beim Gasverbrauch auszugleichen. Sie bilden damit ein Puffersystem für den Markt. Die Füllstände nehmen nach Beginn der Heizperiode im Herbst üblicherweise ab. Am Morgen des 14. November war ein Füllstand von 100 Prozent verzeichnet worden.
Die EU-Kommission will, dass sich die Mitgliedsstaaten um einen Füllstand von EU-weit 55 Prozent am 1. Februar bemühen, falls die Wintermonate nicht überdurchschnittlich kalt sind.
Zu beachten ist, dass weiter dauerhaft Gas durch Pipeline-Importe nach Deutschland fließt, am Dienstag laut Bundesnetzagentur aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien. Erdgas erhält Deutschland mittlerweile auch über LNG-Terminals an deutschen Küsten.