Coronavirus-Pandemie Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 477,0
Das RKI hat am Morgen 61.859 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 477,0. Gesundheitsminister Lauterbach warnt vor einer Rückkehr der Delta-Variante im Herbst.
Das Robert Koch-Institut hat am Morgen 61.859 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind 10.393 Fälle weniger als am Samstag vor einer Woche, als 72.252 Corona-Infektionen gemeldet wurden.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 477,0 von 485,7 am Vortag. 144 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 137.492.
Lauterbach warnt vor Rückkehr der Delta-Variante im Herbst
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) warnt derweil trotz rückläufiger Infektionszahlen vor einer Rückkehr der Delta-Variante und hat die Beschaffung unterschiedlicher Impfstoffe angekündigt. "Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Eine Omikron-Welle im Herbst ist zwar wahrscheinlich. Aber selbst die gefährlichere Delta-Variante könnte zurückkommen", sagte Lauterbach der Düsseldorfer "Rheinischen Post" unter Verweis auf eine entsprechende Studie aus Israel.
Deutschland müsse sich auf beide Szenarien einstellen, sagte er. "Wir brauchen Impfstoff gegen beide Varianten. Das wird sehr teuer. Aber ein weiterer verpasster Herbst wäre für die Wirtschaft unbezahlbar." Die Bundesregierung rechnet im September mit einem Impfstoff gegen die Omikron-Variante.
Lauterbach machte der Union in diesem Zusammenhang schwere Vorwürfe. "Die Impfpflicht hätte alles einfacher gemacht. Die Union trägt die Schuld, wenn die Impflücke zu vermeidbaren Toten und Beschränkungen führt", sagte er. "Ohne ihre parteitaktische Blockade wäre die Impfpflicht gekommen."
Vorbereitungen auf eine neue Welle
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund rief Bund und Länder dazu auf, Vorbereitungen für eine neue Corona-Welle zu treffen. Die Impfmöglichkeiten müssten aufrechterhalten werden, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Zwar sei es nicht sinnvoll, in großem Umfang weitgehend leer stehende Impfzentren zu betreiben, sagte Landsberg. "Aber die Planung, wann man unter welchen Umständen erneut zusätzliche Impfmöglichkeiten schaffen muss, sind jetzt notwendig." Zugleich forderte Landsberg eine Diskussion darüber, "ob die jetzt reduzierten Möglichkeiten des Infektionsschutzgesetzes tatsächlich ausreichen".
Skeptisch äußerte sich Landsberg über eine Abschaffung der Maskenpflicht in Bus und Bahn. Viele Menschen hätten sich an das Tragen von Masken gewöhnt, sagte er. "Diese Vorsichtsmaßnahmen werden wir im Herbst voraussichtlich verstärken müssen, zumal der damit verbundene Schutz nicht nur gegen eine Corona-Ansteckung, sondern auch gegen Grippeviren wirksam ist."
Lauterbach plädierte für eine Beibehaltung der Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr und in Flugzeugen auch im Sommer. "Wer jetzt den Menschen vorgaukelt, Corona sei Geschichte, wird das im Herbst bitter bereuen", sagte Lauterbach der "Rheinischen Post".