Coronavirus-Pandemie Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 632,2
Das RKI hat am Morgen 113.522 Neuinfektionen gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 632,2. Die Isolation für Corona-Infizierte kann künftig in der Regel schon nach fünf Tagen enden - mit "dringend empfohlenem" Test zum Abschluss.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Morgen mit 632,2 an. (Vortag 639,5; Vormonat: 1457,9).
Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionsentwicklung, auch weil die offiziellen Meldedaten vom Testverhalten der Bevölkerung abhängen. Das RKI analysiert deshalb regelmäßig - aber nicht tagesaktuell - weitere Parameter. So gingen die Experten in ihrem am Donnerstag erschienenen Wochenbericht unter anderem davon aus, dass die Kennzahlen zu Krankenhauseinweisungen weiter abgenommen haben.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 113.522 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages, wie aus den Zahlen vom Morgen hervorgeht. Zwischen den einzelnen Wochentagen schwanken die Werte deutlich, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 240 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 304 Todesfälle gewesen. Auch diese Zahl schwankt sehr von Tag zu Tag, da dem RKI am Wochenende nur wenige Daten dazu gemeldet werden. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 24.927.339 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Isolationsende schon nach fünf Tagen
Die vorgeschriebene Isolation für Corona-Infizierte kann künftig in der Regel schon nach fünf Tagen enden - mit einem "dringend empfohlenen" negativen Test zum Abschluss. Das sehen neue Leitlinien vor, die das RKI am Abend veröffentlichte. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bekräftigte, dass die Isolation weiterhin von den Gesundheitsämtern angeordnet werden soll.
Kontaktpersonen von Infizierten soll künftig noch dringend empfohlen werden, für fünf Tage Kontakte zu reduzieren. Bisher dauern die Absonderungen in der Regel zehn Tage und können mit einem negativen Test nach sieben Tagen vorzeitig beendet werden. Die konkreten Regelungen nach der Empfehlung legen die Länder fest.
Lauterbach: "Lösung mit Augenmaß"
Lauterbach machte deutlich, dass die meisten diese Linie umsetzen dürften. Mehrere Länder haben schon Neuregelungen bekanntgegeben. Der Minister sprach insgesamt von einer "Lösung mit Augenmaß". Auf der Basis kürzerer Krankheitsverläufe der aktuellen Omikron-Variante BA.2 könne die Isolation auf fünf Tage verkürzt werden.
Die weiter vorgesehene Anordnung durch die Gesundheitsämter gebe das Signal, dass es sich bei Corona nicht um eine Grippe oder eine Erkältung handele. Wenn jemand infiziert auf Menschen zugehe, "dann gefährdet er de facto ihr Leben", sagte Lauterbach. Der SPD-Politiker hatte Anfang April ein zunächst angekündigtes Ende der Pflicht-Isolation wieder zurückgenommen.