Nach Ministerberatungen Kitas sollen stufenweise wieder öffnen
Die Familienminister von Bund und Ländern sprechen sich in der Corona-Krise für einen behutsamen Wiedereinstieg in die Kinder-Tagesbetreuung aus. Ein konkretes Datum nennen sie allerdings nicht.
Die Jugend- und Familienministerkonferenz der Länder und das Bundesfamilienministerium empfehlen einen behutsamen Wiedereinstieg in die Kindertagesbetreuung in vier Phasen. Dies sei in den kommenden Wochen und Monaten aus bildungs- und entwicklungspsychologischen Gründen notwendig, heißt es in einer Erklärung. Ein konkretes Zieldatum für die Wiederaufnahme des Kita-Betriebs nannten sie aber nicht.
Öffnung in vier Schritten
Die vier Phasen umfassen demnach die aktuelle Notbetreuung, eine erweitere Notbetreuung, einen eingeschränkten Regelbetrieb und die Rückkehr zum Normalbetrieb. Die stufenweise Öffnung der Kindertagesbetreuungsangebote soll zudem von breit angelegten Studien unter Berücksichtigung des sozialen Kontextes begleitet werden. Entscheidend sei, dass das Infektionsgeschehen weiterhin verlangsamt werde und dass im Fall von Infektionen alle Betroffenen umgehend identifiziert werden können.
Giffey: "Gutes Signal"
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey nannte den Beschluss "ein wichtiges und gutes Signal für alle Familien". Dabei sei klar, dass nur eine schrittweise Öffnung möglich sei: "In einem ersten Schritt öffnen wir die Betreuung für Kinder, die besondere Hilfestellung brauchen. Aber auch für alle anderen muss es eine Perspektive geben. Jedes Kind sollte sobald wie möglich wieder seine Kita besuchen können, wenn auch unter den nötigen Einschränkungen."
Länder und Kommunen haben das letzte Wort
Der Beschluss soll in die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten an diesem Donnerstag einfließen. Weitreichende Entscheidungen werden bei dem Gespräch aber nicht erwartet, sondern erst in einer weiteren Runde am 6. Mai. Letztlich liegt die Entscheidung bei den einzelnen Bundesländern und Kommunen.
Viele Eltern kleiner Kinder fühlen sich derzeit von der Politik alleine gelassen, weil zwar Geschäfte und Schulen nach und nach wieder öffnen, es aber bei Kitas und Kindergärten noch keine Perspektive über die Notbetreuung hinaus gibt. Notbetreut werden vor allem Kinder, deren Eltern dringend am Arbeitsplatz gebraucht werden, etwa im Gesundheitswesen. Die Notbetreuung war zuletzt erweitert worden, in vielen Ländern zum Beispiel auf Alleinerziehende.